Jede Woche finden wir neue Seiten wie pruefmagazin.de. Alle behaupten fälschlicherweise, dass sie Produkte testen. Die meisten sind zudem von Dilettanten gemacht und voller Fehler.
Einleitung
„Beim Prüfmagazin stehen Qualität und Sicherheit von Produkten im Fokus. Als unabhängiges Prüfzentrum bewerten wir eine Vielzahl von Produkten und der praxisnahen Bedingungen nach transparenten Kriterien. Unsere geprüften Testergebnisse und Zertifizierungen sind online verfügbar, um fundierte Kaufentscheidungen zu unterstützen. Wir legen großen Wert auf Transparenz und Objektivität in unseren Prüfprozessen, unsere Produktbewertungen basieren auf nachvollziehbaren Kriterien und praxisnahen Analysen. Durch den Austausch mit Herstellern und Branchenexperten berücksichtigen wir aktuelle Entwicklungen, ohne unsere Bewertungsmaßstäbe zu beeinflussen.“ So beschreibt das Prüfmagazin sein Vorgehen auf pruefmagazin.de.
Alle Tests würden nach der 27 Seiten langen PM-Norm (für PrüfMagazin) durchgeführt. Aus dem Test nach dieser Norm sei zum Beispiel die Matratze Grand Master H3 von Beco mit der Note „sehr gut (1,5)“ hervorgegangen. Geprüft wurden angeblich produktspezifische Eigenschaften (Qualität und Verarbeitung, Größe und Gewicht, Design), die Nutzung und die Sicherheit (Funktionalität, Handhabung und Eignung, Sicherheit) sowie Meinung und Service (Werbeversprechen, Verpackung und Kennzeichnung, Verbrauchermeinung, Preis-Leistung).
Unsere Einschätzung
Unsere Einschätzung: Jede Woche entdecken wir neue Seiten wie pruefmagazin.de. Bereits berichtet haben wir über Prüfsieger, Qualitätsanker, Prüfengel, Testsieger Online,
Testsieger Premium, Testsieger Siegel, Institut für Produkttests, Testsieger-Institut, Deutsches Institut für Verbraucherschutz, Deutsches Testinstitut, Testsieger-Produkt und Warentest Online. Allen gemeinsam ist, dass sie fundierte Testergebnisse in kürzester Zeit versprechen. Beim Prüfmagazin sollen sie innerhalb von zwölf Tagen vorliegen. Viele haben nach eigenen Angaben für die Tests spezielle Verfahren entwickelt. TestSieger-Online beispielsweise die TSO-Prüfkriterien, TestSieger-Premium das TSP-Prüfverfahren oder TestSieger-Siegel den TSS-Standard. Damit ermitteln sie für die meisten Produkte Noten zwischen „sehr gut (1,0)“ und „gut (1,8)“. Das Prüfmagazin ist ein wenig zurückhaltender. Vermutlich soll das die Glaubwürdigkeit erhöhen. Die beste Note, die wir gefunden haben, war „sehr gut (1,5)“, die schlechteste „gut (2,1)“.
Auf keiner dieser Seiten wird beschrieben, mit welchen nachvollziehbaren und standardisierten Testmethoden die Ergebnisse ermittelt wurden. Das wiederum ist nachvollziehbar, denn es wird nichts getestet. Die Notenvergabe ist völlig willkürlich.
Wie auf anderen Seiten haben wir auch beim Prüfmagazin haarstäubende Fehler gefunden, die sofort ins Auge fallen. So findet sich im Prüfpunkt „2) Nutzung und Sicherheit“ der Parameter Sicherheit ebenso wie im Prüfpunkt „3) Meinung und Service“. Dort allerdings nur in den Überschriften (links), nicht in den Balken (rechts).
Zudem ist der Durchschnitt nicht 84 Prozent, sondern 64, da die Verbrauchermeinung und das Preis-Leistung-Verhältnis zu je 20 Prozent, die Werbeversprechen und Verpackung & Kennzeichnung zu je 15 Prozent in die Berechnung einfließen. Zu allem Überfluss ergibt die Gesamtgewichtung aller Parameter (rechts) im Gesamturteil nicht 100, sondern nur 94 Prozent. Wir haben daher anders als üblich den gesamten Unsinn des angeblichen Tests der Grand Master H3 nicht in einem gesonderten Reiter dokumentiert.
Verantwortet wird das Prüfmagazin von der Fyncom GmbH in Frankfurt. Das ist eine „Full Service Online Marketing Agentur“. Sie schreibt unter der Überschrift Ehrlichkeit: „Nur wer offen und ehrlich kommuniziert kann verstanden werden. Daher pflegen wir einen ehrlichen und direkten Umgang miteinander, aber auch mit unseren Kunden.“ Allerdings kann von Ehrlichkeit beim Prüfmagazin keine Rede sein.
Fazit: Die von uns geprüfte Produktqualität des Prüfmagazins ist nicht „sehr gut“, sondern schlechter als „ungenügend“.