Unsere Einschätzung
Unsere Einschätzung: „Seit Dezember 2010 berücksichtigt Öko-Test von Fall zu Fall in den Testberichten auch die sogenannte Corporate Social Responsibility (CSR), also die Frage, inwieweit ein Unternehmen bei der Produktion seiner gesellschaftlichen Verantwortung und dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit gerecht wird“, schreibt Wikipedia. Damals flossen die Ergebnisse noch nicht in das Gesamturteil ein. Der erste CSR-Test befasste sich mit Spielzeug. Getestet wurden unter anderem Stoff- und Kunststoffpuppen. Damals ging es um die Frage, ob bei der Herstellung Kinderarbeit im Spiel war. Das Ergebnis war katastrophal. Daher stellt sich die Frage, warum Öko-Test sich in diesem Heft zwar bei der Margarine für die Arbeitsbedingungen auf den Palm- und Kokosölplantagen interessiert, nicht aber bei der Spielzeugherstellung? Zudem fährt Öko-Test bei den Schadstoffen Schmalspur. 2010 waren viele Produkte mit hochgiftigen zinnorganischen Verbindungen belastet und einige mit Nonylphenol, das für Missbildungen und Fruchtbarkeitsstörungen verantwortlich gemacht wird. Warum man auf diese Schadstoffe nicht mehr untersucht hat, bleibt unklar. Nicht zuletzt fragt Öko-Test, anders als in den Tests sensitive Zahncremes und Badezusätze, nicht nach dem Rezyklatanteil der Kunststoffpuppen, obwohl es hier um wesentlich größere Mengen geht als bei den Kosmetikverpackungen.
Der wird auch im Test Margarine nicht abgefragt, obwohl auch Lebensmittelverpackungen, sofern sie aus PET bestehen, aus Recyclingmaterial sein können. In unseren Augen sind ein noch größtes Problem in diesem Test die Verunreinigungen, die Öko-Test in der Tabelle als „Mineralölbestandteile“ (MOSH) bezeichnet. Dabei weiß, dass es auch POSH (Oligomere aus Kunststoffen) oder PAO (Bestandteile von synthetischen Schmierstoffen) sein können. Ob diese gesundheitlich bedenklich sind, ist völlig unklar. Mehr dazu lesen Sie hier: Indiskutabel. Bemerkenswert ist die Anmerkung 4). Sie lautet: „Laut Anbietergutachten zu chargengleichem Produkt wurden MOSH/MOSH-Analoga in Gehalten nachgewiesen, die unterhalb unserer Abwertungsgrenzen liegen und als `Spuren´ eingeordnet worden wären.“ Da nur das eine oder das andere Messergebnis richtig sein kann, hätte man sich gewünscht, dass Öko-Test im Bemühen um eine korrekte Information der Leserinnen und Leser nachmessen lässt. Doch das kostest und das Geld wollte man sich offenbar sparen. Außerdem haben wir einen Fehler entdeckt, den wir in der Tabelle im Reiter Margarine gelb unterlegt haben. Bei der Othüna Sonja ist das „nein (0)“ für „Zusätzliches Engagement belegt (Punkte)“ nicht gefettet. Das heißt: Ohne jede Begründung wird das Produkt, anders als andere, deswegen nicht abgewertet.
Ziemlich dreist ist es, den Beitrag zu sensitiven Zahncremes als „Test „zu bezeichnen. Denn im Labor untersucht wurden lediglich „halogenorganische Verbindungen, Schwermetalle und weitere Elemente“. Für „Natriumlaurylsulfat (Sodium Lauryl Sulfate), PEG/PEG-Derivate, Titandioxid (Titanium Dioxide / CI 77891), die kariogenen Substanzen Maltodextrin und Laktose, umweltschädliche synthetische Polymere und den Fluoridgehalt“ verlässt man sich auf die Deklaration. Dabei weiß man, dass diese oft nicht stimmt.
In diesem Heft unter anderem im Test Parfüms. Dort schreibt Öko-Test: „Im Baldini by Taoasis Mytao Acht Demeter Bioparfüm wies das beauftragte Labor deutliche Mengen freies Formaldehyd nach. Über die Atemluft aufgenommen gilt Formaldehyd als krebserregend. Schon geringe Mengen können die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen. Auch im Florascent Eau de Parfum No. 4 Velvet Roses hat das Labor die Substanz gefunden. Bei keinem der beiden Parfüms ist eine als formaldehydabspaltend bekannte Substanz deklariert, die den Befund erklären würde.“ Zudem stimmte die Deklaration der Duftstoffe von immerhin neun der 20 Parfüms nicht.
Auch die Badezusätze wurden teilweise auf Grundlage der Deklaration bewertet. Zudem stellt sich die Frage, was tatsächlich getestet wurde. Denn im Heft heißt es: „In verschiedenen unabhängigen Laboren wurden die Badezusätze anschließend auf Formaldehyd/-abspalter, Nitromoschus- und polyzyklische Moschusverbindungen, Cashmeran und Diethylphthalat untersucht. Ebenfalls analysieren ließen wir deklarationspflichtige Duftstoffe, die Allergien auslösen können.“ Im Internet ist zusätzlich eine Testmethode für halogenorganische Verbindungen angegeben. Ob sie tatsächlich untersucht ebenfalls aus der Deklaration wurden, wissen wir nicht. Öko-Test hat unsere diesbezügliche Frage und weitere nicht beantwortet.
Nur im Test Glühwein haben wir keine offensichtlichen Fehler und Unstimmigkeiten gefunden. Für einen Testveranstalter, der als seriös gelten will, ist das zu wenig. Wie schon in den Vormonaten haben wir alle Testergebnisse in den gleichnamigen Reitern dokumentiert.
Puppen
Puppen
Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: ATBC = Acetyltributylcitrat, DEHT = Diethylhexylterephthalat, DINCH = 1,2- Cyclohexandicarbonsäurediisononylester, TXIB = Texanolisobutyrat.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung. 2) Laut Anbieter wird das Produkt ab dem ersten Quartal 2024 ausschließlich über die Marke Haba vertrieben.
Margarine
Margarine
*) Anerkannte Zertifizierungen: Von Herstellern angegebene Zertifizierungen haben wir nur anerkannt, wenn sie auf dem Produkt gelabelt sind oder durch entsprechend gekennzeichnete Lieferbelege der getesteten Charge mindestens teilweise zuzuordnen waren. War die Lieferkette nur gering oder nicht ausreichend belegt, führte dies zu Punktabzug bei Kriterien, die durch die Zertifizierung unabhängig belegt werden konnten.
Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: MOAH = aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe; RSPO = Roundtable on Sustainable Palm Oil (MB = Mass Balance; SG = Segregated; IP = Identity Preserved); UEBT = Union for Ethical Biotrade; SMETA = Sedex Members Ethical Trade Audit; RTRS = Roundtable on Responsible Soy; ROC = Regenerative Organic Certified; Fair Trade IBD = Fair Trade Instituto Biodinamico.
Anmerkungen: 1) Laut Anbieter gab es einen Herstellerwechsel. 2) Laut Anbieter ändert sich das Verpackungsdesign des Produktes. Das veränderte Produkt ist an der EAN 04337256723398 erkennbar. 3) Laut Anbieter ist ein langanhaltender Schmelz und eine etwas festere Konsistenz typisch und für das Produkt arteigen. 4) Laut Anbietergutachten zu chargengleichem Produkt wurden MOSH/MOSH-Analoga in Gehalten nachgewiesen, die unterhalb unserer Abwertungsgrenzen liegen und als „Spuren“ eingeordnet worden wären.
sensitive Zahncremes
sensitive Zahncremes
*Angabe laut Hersteller
Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: RDA = Relative Dentin Abrasion.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Umkarton, der kein Glas schützt. 2) Weiterer Mangel: Synthetische Polymere in der Rezeptur. 3) Weiterer Mangel: Anwendungshinweise/-empfehlungen für Kinder bis 6 Jahre, bei einer Zahncreme mit einem Fluoridgehalt von mehr als 1.000 ppm. 4) Weiterer Mangel: Weniger als 30 Prozent Post-Consumer-Rezyklat in Relation zum Gesamtgewicht der Kunststoffverpackung. 5) Laut Anbieter wurde eine Rezepturanpassung vorgenommen. Das neue Produkt enthalte kein Titandioxid mehr und sei Mitte/Ende September in den Handel eingeflossen. 6) Laut Anbieter handelt es sich bei dem untersuchten Produkt um ein Auslaufmodell. Es fänden ein Lieferantenwechsel und eine Layoutanpassung statt. Das neue Produkt sei frühestens ab Anfang November auf dem Markt und an dem EAN-Code 22004321 erkennbar. 7) Laut Anbieter enthält das Produkt Kräuterextrakte aus Calendula, Hamamelis und Echinacea, die für ihre gute Verträglichkeit bei empfindlichen Zähnen und Zahnfleisch bekannt seien. Ein Anwendertest bestätige, dass das Produkt sanft zu Zähnen und Zahnfleisch sei. 8) Laut Anbieter enthält das Produkt Dicalciumphosphat als äußerst zahnschonenden Putzkörper und ätherische Öle trügen zur Pflege empfindlicher Zähne und Zahnhälse bei. 9) Laut Anbieter wurde das Produkt speziell entwickelt, um empfindliche Zähne sanft zu reinigen, das Zahnfleisch zu pflegen und Zähne weniger schmerzempfindlich zu machen. Kamillenblütenextrakt wirke entzündungshemmend, Lakritzextrakt beruhigend und Jambu-Extrakt entzündungshemmend sowie schmerzlindernd. 10) Laut Anbieter wurde die Verpackung auf eine aluminiumfreie Tube umgestellt, die recyclingfähig sei. Das neue Produkt sei seit Mitte September im Handel verfügbar und an der Chargennummer CJ4T erkennbar. 11) Laut Anbieter werden für eine sanfte und schonende Zahnpflege Inhaltsstoffe mit hoher Verträglichkeit und abrasive Rohstoffe mit geringer Partikelgröße verwendet. 12) Laut Anbieter erfolgt im Laufe des Jahres 2024 eine Rezepturanpassung auf ein Produkt ohne Titandioxid. 13) Laut Anbieter hat eine Layoutanpassung stattgefunden. Das neue Produkt sei innerhalb des letzten Quartals 2023 im Handel erhältlich. 14) Laut Anbieter wird das Produkt als «sensitive Zahnpflege» beworben, da es das empfindliche Zahnfleisch stärke und so Zahnfleischbluten vorbeuge. 15) Laut Anbieter wird Menthol als Wirkstoff wegen seiner kühlenden Wirkung eingesetzt und wirke als natürliches Lokalanästhetikum.
Parfüms
Parfüms
Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: BHT = Butylhydroxytoluol; DEP = Diethylphthalat.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung. 2) Weiterer Mangel: Werbung mit vermeintlicher Klimaneutralität, CO2-Neutralität oder einer missverständlichen CO2-Bilanz. 3) Citronellol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Citronellol-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 4) Citral deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Citral-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 5) Farnesol und Isoeugenol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Farnesol- und Isoeugenol-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 6) Cumarin, Cinnamylalkohol, Eichenmoos (Evernia Prunastri Extract), Farnesol, Isoeugenol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Cumarin-, Cinnamylalkohol-, Eichenmoos-, Farnesol- und Isoeugenol- Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 7) Eugenol, Geraniol, Isoeugenol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Eugenol-, Geraniol- und Isoeugenol-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 8) Geraniol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Geraniol-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 9) Farnesol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Farnesol-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 10) Eugenol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Eugenol-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden.
Badezusätze
Badezusätze
Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: DEP = Diethylphthalat.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Umkarton, der kein Glas schützt. 2) Weiterer Mangel: keine konkreten Angaben zu Herkunft, Hersteller und/oder Lieferkette des im Produkt eingesetzten Micas (CI 77019). 3) Citral deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Citral-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 4) Geraniol nicht deklariert, aber im Labor nachgewiesen. Gehalte von Duftstoffen können unter anderem je nach Alter des Produkts schwanken. Geraniol-Allergiker sollten das Produkt vorsichtshalber nicht verwenden. 5) Weiterer Mangel: Der Bitterstoff Denatoniumbenzoat ist nicht deklariert und wird laut Anbieter auch nicht eingesetzt. 6) Weiterer Mangel: Werbung mit vermeintlicher Klimaneutralität, CO2-Neutralität oder einer missverständlichen CO2-Bilanz. 7) Laut Anbieter wurde ab der Charge 23292001 ein neues Druckbild eingesetzt. Der Inhalt sei unverändert geblieben. 8) Laut Anbieter wurde das Produkt auf eine neue Rezeptur ohne das synthetische Polymer, INCI: Styrene/Acrylates Copolymer, umgestellt. 9) Weiterer Mangel: Werbung mit einem ungültigen „klimaneutral“-Siegel.
Glühwein
Glühwein
Fett gedruckt sind Mängel.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen im Deckel der Flasche.