In seiner Novemberausgabe hat Öko-Test in sechs Tests 126 Produkte untersuchen lassen. Und einen Fehler eingestanden. Allerdings nicht freiwillig. Und auch ohne Fehler könnten die Tests inzwischen wahrscheinlich gerichtlich verboten werden.
Einleitung
„Wir hatten in unserer Septemberausgabe Fischstäbchen getestet. Darunter auch die Followfood 10 Kabeljau-Fischstäbchen. Wie sich herausstellte, haben wir für deren Bewertung einen falschen Kabeljau-Fischbestand zugrunde gelegt. Der Anbieter Followfood stellte einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung. Wir haben uns mittlerweile außergerichtlich mit Followfood auf eine Unterlassungserklärung geeinigt und ziehen die Bewertung des betreffenden Produktes zurück. Da Transparenz und Glaubwürdigkeit für Öko-Test an erster Stelle stehen, ist es für uns wichtig klarzustellen, dass wir unserer Bewertung in diesem Fall eine falsche Prämisse zugrunde gelegt haben. Wir bedauern diesen Fehler außerordentlich“, gibt sich Öko-Test zerknirscht.
Doch die Behauptung, dass „Transparenz und Glaubwürdigkeit für Öko-Test an erster Stelle stehen“, ist schlicht gelogen und Betrug (nicht im strafrechtlichen, sondern im Umgang sprachlichen Sinne) an den Leserinnen und Lesern. Denn Fehler werden nur korrigiert, wenn man dazu gezwungen wird. So haben wir im Heft keine Richtigstellung der Fehler gelesen, die wir unter anderem im Test Kakaopulver entdeckt haben.
Unsere Einschätzung
Unsere Einschätzung: In der November-Ausgabe 2023 ist der Test schwarzer Tee das Papier nicht wert, auf das er gedruckt wurde. Die Gesamturteile sind reine Zufallsergebnisse. Das zeigen die zahlreichen Anmerkungen zu abweichenden Messergebnissen, die von den Anbietern vorgelegt wurden. Zum Beispiel: „3) Laut Anbietergutachten wurde in einem Rückstellmuster gleichen MHD´s, aber unterschiedlicher Uhrzeit, kein Chlorat nachgewiesen“. Oder „4) Laut Anbietergutachten wurde Dicofol in der Analyse zur Rohwarenfreigabe dieser Charge nicht nachgewiesen. Eine aktive Anwendung als Pestizid sei ausgeschlossen.“ Sie kommen zustande, weil man aus Kostengründen lediglich eine Charge untersucht hat. Das ist rechtlich zulässig. Aber um wirklich Rat geben zu können, hat Öko-Test früher drei unterschiedliche Chargen untersuchen lassen. Waren alle drei nicht oder kaum mit Pestiziden belastet, konnte man davon ausgehen, dass die Anbieter strenge, über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Anforderungen hatten, die Qualitätskontrolle funktionierte und man guten Gewissens ein „(sehr) gut“ vergeben konnte. Waren alle drei belastet, war klar: Den Anbieter kümmerten die Pestizide nicht. Er kaufte dort, wo es am günstigsten war. Die gleiche Ursache konnten unterschiedliche Belastungshöhen haben. Oder der Anbieter hatte zwar strenge Anforderungen, aber die Qualitätskontrolle nicht im Griff.
Auch bei den Haferdrinks wurde nur eine Charge untersucht. Zudem wurde der Zuckergehalt nur in Produkten kontrolliert, die als „ungesüßt“, „ohne Zuckerzusatz“ oder „ohne Zucker“ ausgelobt waren. Ansonsten hat man sich auf die Deklaration verlassen. Und ist nicht stutzig geworden angesichts der Tatsache, dass der Berief Bio Hafer Natur, Naturland mit einem deklarierten Gehalt von 5,2 Gramm pro 100 Milliliter „sehr süß“ schmeckt, der Alnatura Hafer Drink Natur, Bioland mit der gleichen Menge Zucker aber nur „leicht süß“. Da hätte man sich schon mal fragen können, ob die Deklaration stimmt.
Auch vom Hummus wurde nur eine Charge untersucht. Dass es Öko-Test tatsächlich nicht um valide Bewertungen und fundierten Rat geht, zeigt darüber hinaus die Anmerkung 3). Sie betrifft den mit „ausreichend“ bewerteten Chef Select Hummus Classic von Lidl und lautet: „Laut Anbietergutachten einer chargengleichen Probe wurden MOSH/MOSH-Analoge mit einer vergleichbaren Untersuchungsmethode in Gehalten nachgewiesen, die unterhalb unserer Abwertungsgrenzen liegen. Des Weiteren wurde kein Glyphosat nachgewiesen.“ Da der Anbieter in einem chargenbleichen Produkt zu anderen Messergebnissen kommt, hätte Öko-Test nachmessen müssen, was stimmt. Denn wenn Lidl Recht hat, wäre der Chef Select Hummus Classic „sehr gut“. In der Tabelle ist zudem wieder einmal nur von Mineralölbestandteilen (MOSH) die Rede, obwohl Öko-Test genau weiß, dass es auch POSH (Oligomere aus Kunststoffen) oder PAO (Bestandteile von synthetischen Schmierstoffen) sein können. Ob diese gesundheitlich bedenklich sind, ist völlig unklar. Nicht zuletzt legt das Blatt seinen Berechnungen eine Portionsgröße von 100 Gramm zugrunde. Das heißt: Mit einem „sehr guten“ Hummus nimmt ein Erwachsener bis zu 0,1 Milligramm MOSH, POSH, POA auf. Mit einer knapp zehnmal niedrigeren Aufnahmemenge wäre Kurkuma, das im Heft 7/2022 getestet wurde, bereits „mangelhaft“. Absurd. Zu schlechter Letzt wird der Rezyklatanteil des Wonnemeyer Hummus Classic von Aldi mit „23%, kein Nachweis“ angegeben. Doch hätte auch 23% gefettet werden müssen. Denn auch weniger als 30 Prozent führen zur Abwertung.
In den Tests Bartshampoos und Brustwarzensalben verlässt man sich bei den Parametern PEG/PEG-Derivate und synthetische Polymere auf die Deklarationen, obwohl man immer wieder feststellt, dass sie nicht stimmen. Im „So haben wir getestet“ heißt es zu den Bartshampoos zudem: „In verschiedenen unabhängigen Laboren wurden die Bartshampoos anschließend auf Formaldehyd/-abspalter, Nitromoschus- und polyzyklische Moschusverbindungen, Cashmeran und Diethylphthalat untersucht. Ebenfalls analysieren ließen wir deklarationspflichtige Duftstoffe, die Allergien auslösen können.“ Kein Wort zu Allergien auslösenden halogenorganischen Verbindungen (AOX), zu denen im Internet jedoch eine Testmethode angegeben wird. Öko-Test zufolge enthielt nur ein Produkt AOX. Gefunden hat man im King C Gillette Bartshampoo von Procter & Gamble angeblich CIT (Chlormethylisothiazolinon). Doch das muss aus der Deklaration abgeschrieben sein. Denn mit der angegebenen Testmethode lässt sich nur feststellen, ob ein Produkt die Halogene Chlor, Brom oder Jod enthält, nicht aber welche Substanz genau. So bleibt letztendlich unklar, ob auf AOX getestet wurde oder nicht. Fast alle Brustwarzensalben bestehen hauptsächlich aus verschiedenen Ölen und/oder Lanolin (Wollfett). Diese Zutaten können sowohl mit Pestiziden wie mit Mineralölbestandteilen verunreinigt sein. Trotzdem hat man die Salben nicht darauf untersucht und riskiert damit, dass Säuglinge sie beim Stillen aufnehmen.
Der Test Holzpellets ist der einzige im Heft, an dem wir nichts auszusetzen haben. Zumindest haben wir keine offensichtlichen Fehler oder Ungereimtheiten gefunden. Die Firma Westerwälder Holzpellets hat uns dagegen eine umfangreiche, sehr kritische Stellungnahme geschickt. Diese und alle Testergebnisse haben wir Ihnen wie in den Vormonaten in den gleichnamigen Reitern dokumentiert. Wegen des Fehlers im Test Fischstäbchen in der Septemberausgabe wäre der Test gerichtlich verboten worden und das Heft ist bei Öko-Test nicht mehr erhältlich. Warum die Tests unserer Meinung nach auch dann verboten werden können, wenn die Testergebnisse korrekt sind, lesen Sie im Reiter Neutralität.
Neutralität
Neutralität
Uns ist aufgefallen, dass es nicht nur in der November-Ausgabe sehr viele „(sehr) gute“ Produkte gibt, für die man Label verkaufen kann. Im Durchschnitt waren 2023 53,7 Prozent der im Heft getesteten Produkte – verglichen mit 38,1 Prozent im Jahr 2017 (mitgezählt haben wir in diesem Jahr Finanzprodukte und Versicherungen, die mit Rang 1 oder 2 bewertet wurden und Testurteile wie „Fair“ für Milch, für die Anbieter ebenfalls ein Label bekommen konnten). 2017 war das letzte vollständige Jahr, in dem das Label nicht für viel Geld vermarktet wurde. Damals fiel nur eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 669,63 Euro an. Heute nimmt Öko-Test für eine zweijährige Nutzung bis zu 12.000 Euro und räumt für bestimmte Produktgruppen die Möglichkeit ein, für noch einmal bis zu 6.000 Euro ein weiteres Jahr mit dem Label zu werben. Auf das Geld ist der Verlag dringend angewiesen. 2022 lag der Labelumsatz bei 2,84 Mio. Euro und machte damit über 28 Prozent der Gesamterlöse aus. Ohne diese Einnahmen wäre der Verlag längst pleite.
Hintergrund: Tests müssen neutral sein. Ansonsten können sie verboten werden, ohne dass sich die Gerichte mit der Frage beschäftigen müssen, ob die Testergebnisse richtig oder falsch sind. Zudem gilt für die Frage der Neutralität die Beweislastumkehr. Das heißt, ein Testveranstalter wie Öko-Test muss beweisen, dass er neutral ist.
So genannte eigene wirtschaftliche Interessen des Testveranstalters begründen Zweifel an seiner Neutralität. Schon vor vielen Jahren hat ein Gericht einen Test wegen fehlender Neutralität verboten, weil der Testanbieter einem später gut bewerteten Hersteller schon vor der Veröffentlichung des Tests eine große Zahl von Heften verkauft hatte. Wenn ein Testveranstalter Label verkauft, hat er ein großes Interesse an vielen guten Testergebnissen. Denn Hersteller kaufen ein Label nur für "sehr gute" oder "gute" Produkte, ein "mangelhaft" oder "ungenügend" labelt niemand. Höchstrichterlich, also durch den Bundesgerichtshof, ist bislang noch nicht entschieden, ob die Vermarktung des Labels für viel Geld Zweifel an der Neutralität eines Testveranstalters begründen.
Allerdings gibt es inzwischen ein noch nicht rechtskräftiges Urteil, das deutliche Kritik an der Labelvermarktung übt. Am 13.2.2023 hat das Landgericht München (Az.: 4 HK O 14545/21) die von der Zeitschrift Focus herausgegebenen Ärztelisten verboten. Sie zeichnen angeblich „Top-Mediziner“ aus, die dann mit einem Siegel zum Preis von rund 2.000 Euro pro Jahr werben dürfen. In seinem Urteil schreibt das Gericht bezüglich der Labelvermarktung. „Hinzu kommt, dass Medien zwar regelmäßig darauf angewiesen sind, sich durch Anzeigen finanzieren, nicht jedoch durch die Vergabe von Prüfsiegeln gegen ein nicht unerhebliches Entgelt. Dass dies eine unübliche, nicht zwingend erforderliche Art der Finanzierung redaktioneller Beiträge ist, zeigt der eigene Vortrag der Beklagten, wonach die Verteilung der Siegel erst eine Reaktion auf den vor etwa zehn Jahren eingetretenen sogenannten Wildwuchs gewesen sei. Davor wurden die Magazine mit den Ärztelisten ganz offensichtlich anders finanziert.“ Ob das Gericht deswegen die Neutralität in Frage stellt, ist dem Urteil nicht zu entnehmen. Tatsache ist jedoch, dass der Labelverkauf 75 Prozent der Einnahmen durch die Listen ausmacht. Das heißt, Focus hat ein großes eigenes wirtschaftliches Interesse an möglichst vielen ausgezeichneten Medizinern. Tatsächlich waren es 500, als die Listen 1993 zum ersten Mal erschienen. Inzwischen sind es mehr als 4.200.
Die anwaltlichen Vertretungen von Öko-Test haben in der Vergangenheit immer wieder vor der Vermarktung des Labels haben gewarnt. Auf oekotest.de hieß es: „Zum anderen wäre nach unserer Einschätzung durch eine Vermarktung des Labels eine neue Welle juristischer Angriffe von Herstellern zu befürchten. Praktisch gesehen ist ein Warentest immer ein Eingriff in den Wettbewerb von Firmen untereinander, die ihre Produkte (zum Beispiel Shampoos) verkaufen wollen. Dies betrifft sowohl positive als auch negative Testurteile. Bei einem sehr guten oder guten Testurteil steigt der Verkauf der getesteten Produkte (teilweise erheblich) an, ein negatives Testurteil kann dazu führen, dass ein Produkt deutliche Umsatzeinbußen erfährt. Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung liegt dies jedoch in der Natur der Warentests, nämlich dem Verbraucher eine Übersicht über die am Markt angebotenen Produkte zu ermöglichen und ihm damit eine Entscheidungshilfe für seinen Einkauf zu bieten. Zudem gilt aufgrund der grundgesetzlich garantierten Meinungs- und Pressefreiheit, dass sich jeder, der am Wirtschaftsleben teilnimmt, der Kritik seiner angebotenen Leistungen und Produkte stellen muss. Daraus folgt, dass Firmen auch hinnehmen müssen, dass sie aufgrund negativer Kritik an ihren Produkten, wie beispielsweise einem schlechten Testurteil, Umsatzeinbußen erleiden. Dieses Privileg kann ein Warentest allerdings nur in Anspruch nehmen, wenn er objektiv, sachkundig und neutral durchgeführt wurde und insbesondere nicht Wettbewerbszwecken dient. Könnten Hersteller also gegen ein Testergebnis - es kann das eigene sein oder das eines Konkurrenten - einwenden, der zugrundeliegende Warentest sei von eigenen wirtschaftlichen Interessen des Testanbieters geprägt, könnte dies dazu führen, dass der Test nicht mehr nach dem Presserecht zu beurteilen wäre, sondern nach wettbewerbsrechtlichen Grundsätzen. Dies würde jedoch zu einer erheblichen Einschränkung des Ermessenspielraums des Testanbieters bei Durchführung und Veröffentlichung des Testanbieters führen“.
Inzwischen wurde die Erklärung von der Webseite entfernt. Stattdessen rechtfertigt der Verlag die Vermarktung des Labels. "Das Lizenzmodell (Anmerkung testwatch: das heißt die Nutzung des Labels für bis zu 12.000 Euro für zwei Jahre) soll sicherstellen, dass Verbrauchern unter dem Öko-Test Label tatsächlich nur richtige und aktuelle Testergebnisse mitgeteilt werden, denn nur so kann das Öko-Test Label eine verlässliche Orientierungs- und Einkaufshilfe darstellen. In der Vergangenheit musste Öko-Test leider feststellen, dass Hersteller und Händler das Öko-Test Label auch für Produkte nutzten, die nicht mit den getesteten Produkten identisch sind oder deren Testergebnis schon seit Jahren nicht mehr dem aktuellen Qualitätsstandard von Öko-Test entspricht. Durch den Abschluss eines Lizenzvertrags ist es Öko-Test möglich, Vertragsbedingungen für die Nutzung des Öko-Test Labels aufzustellen, die eine Nutzung des Öko-Test Labels zu unterbinden, die nicht im Einklang mit unseren Tests und den von uns verfolgten Zielen der Verbraucherberatung in Einklang steht", schreibt der Verlag auf seiner Internetseite jetzt. Warum dafür eine Lizenz bis zu 12.000 Euro pro Produkt kosten muss, bleibt allerdings unklar. Denn den Missbrauch hat Öko-Test schon verfolgt und die Missbraucher konsequent verklagt, als nur eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 669,63 Euro fällig wurde.
Doch es kommt noch dicker, was die Frage der Neutralität von Öko-Test angeht. Für das Gesamtjahr 2018 lag der Anteil der Produkte und Dienstleistungen, für die Anbieter ein Label bekommen konnten, mit 42,0 Prozent kaum höher als 2017. Sieht man jedoch genauer hin, stellt man fest: In den Heften 1 bis 9/2018 betrug der Anteil lediglich 36,8 Prozent. Im Durchschnitt der Hefte 10 bis 12/2018, also nachdem Öko-Test beschlossen hatte, die Warnungen der Anwälte in den Wind zu schlagen und das Label zu verkaufen, stieg der Anteil schlagartig auf 53,2 Prozent. Im Jahr 2019 lag er mit 51,4 Prozent auf der gleichen Höhe. Allerdings konnten wir die Ausgabe 2/2019 nicht auswerten, weil das Heft wegen eines Fehlers im Test Mascara nicht mehr verkauft wird/werden darf. In Jahr 2020 erreichte der Anteil 62,4 Prozent, 2021 60,3 Prozent und 2022 61,1 Prozent.
Der hohe Anteil von „(sehr) guten Produkten kann auch damit zusammenhängen, dass der Untersuchungsumfang zu gering ist und dadurch mögliche Probleme unentdeckt bleiben. So stellten wir schon im Juni 2019 zu einem Test Mineralwasser fest: „In Bezug auf die Belastung mit Schad- oder unerwünschten Stoffen ist das Untersuchungsprogramm der Stiftung Warentest wesentlich umfangreicher als das von Öko-Test. Unser Fazit daher: „Die Öko-Test Untersuchung ist nicht schlecht. Aber richtig gut ist sie wegen des eingeschränkten Testumfangs nicht.“ Auch im aktuellen Heft ist der Untersuchungsumfang im Test Brustwarzensalben viel zu gering. Dass das die Ursache dafür ist, dass 15 der 16 getesteten Produkte „(sehr) gut“ sind, können wir selbstverständlich nicht behaupten. Denn dafür müssten wir die Salben auf die fehlenden Parameter untersuchen. Aber der Verdacht bleibt.
Schwarzer Tee
Schwarzer Tee
Haferdrinks
Haferdrinks
Hummus
Hummus
Bartshampoos
Bartshampoos
Brustwarzensaben
Brustwarzensalben
Holzpellets
Holzpellets
Die Firma Westerwälder Holzpellets schreibt uns: Es wurden Holzpellts der verschiedensten Hersteller untersucht. Außerhalb der analytischen Ergebnisse der Pelletsproben kommt es zu einer unfairen und nicht wissenschaftlichen Bewertung. Stichpunkt „Vorwurf des Greenwashing“ durch Präsentation des Carbon-Footprint von Westerwälder Holzpellets GmbH (WWP), Recyclingfolie.
Der Verlag berichtet regelmäßig mit Begeisterung über die Energiewende, Prosumer, Holzbau & Co. Das Thema nachwachsende Rohstoffe, Biolandwirtschaft & Co. ist stets im Vordergrund. Wenn man aus dem Nebenprodukt dieser hoch gelobten nachwachsenden Rohstoffe einen regenerativen Brennstoff formt, nennt die Redaktion den Hinweis auf unserer Verpackung bezüglich eines extrem niedrigen CO2-Fußabdrucks in der Herstellung sogar Greenwashing! Das ist ja wohl der Hammer und zeugt von wenig Passion und Hintergrundwissen. Hier wurde nicht sauber verglichen. WWP zeigt den Carbon-Footprint bei der Herstellung auf und möchte sich damit vom Wettbewerber abheben. Wettbewerber haben scheinbar mit der CO2-neutralen Verbrennung geworben. Das macht einen riesigen Unterschied. Auch WWP ist überzeugt davon, einen klimaneutralen Brennstoff zu liefern, denn das Holz stammt aus nachhaltiger Waldwirtschaft und ist ein Nebenprodukt des Sägewerksbetriebes. Kein Baum wird extra gefällt. Zusätzlich zu der Klimaneutralität von Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft kommt es aber auch darauf an, wie das Produkt hergestellt wird. Genau das zeigen wir mit unserem Carbon-Footprint auf. Wir produzieren mit lokal und größtenteils selbst hergestelltem Ökostrom, haben einen rein elektrischen Fuhrpark bei PKW, Stapler und sogar einem elektrischen Radlader. Von 12 LKW der 40 Tonner-Klasse sind 7 Stück rein elektrisch betrieben.
WWP investiert seit über 20 Jahren jeden verdienten Euro mit hohem unternehmerischen Risiko in Innovationen zum Ausbau der erneuerbare Energien und in die Energiewende. Bei Ihrem Test haben Sie keinerlei Blick hinter die Kulissen der getesteten Unternehmen gewagt. Das wäre wirklich spannend geworden, denkt man an Pelletsprodukte der fossilen Ölwirtschaft, die auch von Öko-Test getestet wurden.
Fragen: Ein Nachwachsender Rohstoff aus nachhaltiger Waldwirtschaft soll Greenwashing sein? Ein extrem guten Carbon-Footprint der Produktion auf der Verpackung zu vermerken ist „Greenwashing?“ Andere CO2-Fußabdrücke der Wettbewerber? Wer hat hier noch was aufgezeigt?
Wir hätten mindestens mit „Sehr gut“ gerechnet. Wir werden der Anstrengung um Recycling-Folien gerecht, andere nicht. Unzählige Versuche mit Recyclingfolie hat unser Unternehmen viel Geld und unsere Kunden viel Nerven gekostet, denn die Schweißnähte wollten einfach nicht halten. Wir erhalten eine schlechte Note, weil wir den Versuch machen und unsere sonst geprüften Wettbewerber sagen nichts dazu, ist aber nicht wirklich schlimm?
Sie geben uns eine schlechtere Note, weil wir die mechanische Festigkeit von über 98 % laut Norm erreicht haben. Haben Sie eigentlich Kenntnis darüber, was passiert, wenn man mit über 99 % die Pellets presst? Wir schon, denn eine Vielzahl von einfachen und preiswerten Zimmeröfen kann diese Pellets nicht in der Transportschnecke knacken, wenn mal ein Pellets zwischen Schnecke und Fördertrog gelangt. Es kommt zu Ausfällen und Störungen. Das hat in der Vergangenheit in unserer Kundschaft zu Problemen geführt und wir achten auf das gesunde Mittelmaß bei der Festigkeit.
Öko-Test akzeptiert „keine Angabe“ bei der Herkunft des Holzes und den fehlenden Nachweis über die Herkunft. Produkte von Großhändlern, die nicht sagen, woher es kommt, werden mit „gut“ bewertet und wir als heimischer Produzent werden abgewertet? Wettbewerber, die keine Angaben zur Recyclingfolie machen, werden bessergestellt als wir, die das schwierige Thema der Umstellung angehen? Bei den geprüften Unternehmen waren Händler, die Waren aus USA und dem Baltikum absacken.
Noch was zum Thema klimaneutralem Holzbrennstoff aus nachhaltiger Waldwirtschaft: Wenn Kartoffel aus der Biolandwirtschaft stammen ist es sicherlich in Ordnung, wenn die der Ernährung dienen. Sollte man die Kartoffel nicht lieber auch im Boden lassen, wie man den Baum scheinbar heute frei nach z. B. Wohllebens These auch lieber im Wald lässt?
Der Mensch braucht Nahrungsmittel und Rohstoff. Hierzu bewirtschaftet er Agrar- und Waldflächen. Wenn erntereife Bäume dem Wald geschlagen werden und der Stamm nach FSC oder PEFC Kriterien dem Rohstoffkreislauf zugeführt wird, handelt es sich um nachhaltige Rohstoffe, die der Versorgung dienen. Was ist die Alternative? Alternativen sind Plastik, Stahl und Beton. Wie kommt Öko-Test dazu, es Greenwashing zu nennen, wenn aus Nebenprodukten der Schnittholzversorgung die Späne und Hackschnitzel zu einem Brennstoff geformt werden? Die Kartoffelschalen und nicht normkonformen Bio-Knollen werden zu Futtermittel verarbeitet. Wir machen Pellets aus den Nebenprodukten.