Öko-Test behauptet, 125 Produkte in seinem Maiheft 2023 getestet zu haben. 46 davon sind angeblich „(sehr) gut“. Ob das richtig stimmt, ist unklar, denn wir haben nicht nur im Test Kakaopulver Fehler und Unstimmigkeiten gefunden.

Einleitung

Test Erdbeeren: Bald ist endlich Erdbeerzeit. Das heißt: Zu kaufen gibt es die begehrten Früchte schon seit Monaten – weit gereist und ökologisch problematisch. Wir haben Früherdbeeren getestet, und nur zwei Produkte können wir empfehlen.
Test Anti-Schuppenshampoos: Endlich! Der Wirkstoff Zinkpyrithion ist Vergangenheit, und für mehr als die Hälfte der Anti-Schuppen-Shampoos im Test geben wir grünes Licht. Unter den Testverlierern: das Tiefenpflege Shampoo der Marke Head & Shoulders.
Test Kakaopulver: Das beliebte Kakaopulver von Nestlé fällt mit „ungenügend“ durch – genauso schlecht ist nur das Bio-Produkt Caribo. Neben zwei anderen schafft es auch Kaba nur auf ein „mangelhaft“. Die Probleme der Produkte im Test: Schadstoffe, Zucker und viel Luft nach oben in Sachen fairer Handel.
Test Couscous: In Sachen Schnelligkeit toppt wohl kaum eine Beilage Couscous. Schön, dass die meisten Produkte in unserem Test auch sonst ziemlich gut abschneiden. Weniger gut, dass in einigen Pestizide und Mineralölbestandteile stecken. Schlechter als „befriedigend“ ist aber kein Produkt.
Test Enthaarungcremes: Richtig angewendet sind Enthaarungscremes in der Regel unbedenklich. Der enthaltene Wirkstoff kann aber die Haut reizen. Drei Produkte sind mit problematischen MOAH verunreinigt. Am schlechtesten schneiden die Cremes der bekannten Marke Veet ab.
Test elektrische Kinderzahnbürsten: Fast die Hälfte der elf getesteten elektrischen Kinderzahnbürsten bestand unseren Falltest nicht – einige fielen nach wenigen Stürzen komplett aus. Empfehlen können wir nur vier von elf Geräten.
Test Silikonfugenmassen: Giftige zinnorganische Verbindungen sorgen hauptsächlich dafür, dass die Hälfte der Silikonfugenmassen mit „mangelhaft“ durchfällt. Dagegen können wir gerade mal ein Produkt ohne Wenn und Aber empfehlen.
So fasst Öko-Test die Ergebnisse seiner Untersuchungen für die Mai-Ausgabe 2023 zusammen. Wir haben Sie Ihnen, wie schon in den Vormonaten, in den gleichnamigen Reitern dokumentiert und kommentiert.

Unsere Einschätzung

Unsere Einschätzung: Öko-Test braucht möglichst viele „(sehr) gute“ Produkte, denn nur für die kann man Label verkaufen. Sie steuern inzwischen über 25 Prozent des Umsatzes und den gesamten Gewinn bei. Zum Vergleich: Bei der Stiftung Warentest machen die Label nicht einmal zehn Prozent der Gesamteinnahmen aus. Zudem wurden viele Produkte , anders als behauptet, gar nicht getestet. Zumindest in dem Sinn, dass alles, was für die Bewertung relevant und wichtig ist, im Labor überprüft wurde. So werden 14 von 27 Schuppen Shampoos mit „(sehr) gut“ bewertet, weil sie angeblich keine problematischen Anti-Schuppen-Wirkstoffe wie Climbazol, umstrittene Tenside wie PEG/PEG-Derivate und Natriumlaurylsufat, umweltbelastende Stoffe wie Silikone, andere synthetische Polymere sowie Phosphonate enthalten. Doch das hat man nicht im Labor festgestellt, sondern schlicht aus den Inhaltsstofflisten auf den Produkten abgeschrieben. Dass man sich auf die verlässt, ist umso unverständlicher als Öko-Test immer wieder feststellt, dass sie falsch sind. Im Test Kakaopulver beispielsweise wichen bei je einem Produkt, der Zucker- und/oder der Fettgehalt von der Deklaration ab. Im Test Silikonfugenmassen war auf einem Produkt der stark allergisierende Stoff Dichloroctylisothiazolinon (DCOIT) deklariert, wurde aber nicht nachgewiesen. Und schlimmer: In einem Produkt wurde DCOIT vom Labor gefunden, war aber nicht deklariert.

Daneben gibt es jede Menge Unstimmigkeiten und Fehler. So werden auf oekotest.de für die elektrischen Kinderzahnbürsten Testmethoden für Mineralölbestandteile, Pestizide, Aflatoxine und Mykotoxine angegeben. Diese Paramater machen jedoch überhaupt keinen Sinn und werden im Heft auch nicht erwähnt. Für den Test Kakaopulver findet sich eine Testmethode für Aromen, während es im Heft keinen Hinweis darauf gibt, dass ein solcher Test durchgeführt wurde. Dort heißt es: „In Laborprüfungen ließen wir den Zucker- und Fettgehalt, Theobromin, Coffein und den Kakaopulveranteil bestimmen, außerdem wurden Cadmium und Mineralöl analysiert. Auch die Belastung mit Keimen wie Enterobacteriaceen, E.coli, Salmonellen und Schimmel wurde gemessen.“ Der Zusatz von (natürlichen) Aromen wird von Öko-Test regelmäßig abgewertet, zuletzt in den Tests alkoholfreier Sekt (1/2023), Aufbackbrötchen (2/2023) und Ketchup (3/2023). Da einige Kakaopulver laut Deklaration (natürliche) Aromen enthalten und dafür nicht abgewertet wurden, dürfte dies definitiv eine Fehlbewertung sein. Eine Nachfrage von Testwatch diesbezüglich wurde nicht beantwortet.

Völlig durcheinander geht auch die Bewertung von Plastikverpackungen. Mal wird der Rezyklatanteil erhoben und bewertet, aber nicht auf PVC untersucht. Mal läuft es genau umgekehrt, mal spielt keines von beiden eine Rolle.

Testwatch kann die Richtigkeit der Testergebnisse und Bewertungen nur einem Plausibilitätscheck unterziehen. Nur in seltenen Fällen wie für die Aromen können wir auch die Fakten prüfen. Doch wenn wir auf diese Weise schon Fehler finden, stellt sich die Frage, wie viele es wären, wenn wir die gesamten Unterlagen von Öko-Test zur Prüfung bekämen?

Erdbeeren

Erdbeeren

Öko-Test schreibt: „In der andalusischen Provinz Huelva wachsen sie in riesigen Monokulturen, unter einem Meer von Plastikplanen. Das Problem sind nicht nur die rund 2.500 Kilometer, die die Früchte per Lkw nach Deutschland reisen. Neben CO₂ haben sie auch eine immense Menge Wasser im Gepäck: Erdbeeren sind im Anbau enorm durstig, rund 300 Liter Wasser verbraucht ein einziges Kilo laut WWF. Wasser ist im regenarmen Andalusien aber eine extrem knappe Ressource. Weil das vorhandene Wasser nicht mehr ausreicht, bohren Landwirte immer tiefere Brunnenlöcher – viele davon illegal. Damit graben sie dem nahe gelegenen Nationalpark Coto de Doñana buchstäblich das Wasser ab, einem der wichtigsten Feuchtgebiete des Landes und Rastplatz für rund sechs Millionen Zugvögel auf dem Weg in ihre afrikanischen Winterquartiere.“ An anderer Stelle im Text ist von einem „schweren ökologischen Rucksack“ die Rede. Daher stellt sich schon die Frage, wie ein Blatt mit dem Bestanteil „Öko“ im Namen „die Früchte von Edeka Bio und Rewe Bio mit gut empfehlen“ kann.

Und das ist nur eines der Probleme. Um die Belastung mit Pestiziden zu ermitteln, wurde eine „Mischprobe aus drei Packungen derselben Charge“ untersucht. Das ist zwar kostengünstig, verschleiert aber mögliche Probleme, denn man bekommt nur Durchschnittswerte. Nach der höchstrichterlichen Rechtsprechung dürfen Testveranstalter bei industriell hergestellten Lebensmitteln davon ausgehen, dass sie von immer gleicher Qualität sind. Daher reicht es, eine Probe zu untersuchen und das Ergebnis sogar dann mit „ungenügend“ bewerten, wenn der Hersteller behauptet, es handele sich um einen „Ausreißer“. Fraglich ist, ob das auch für frisches Obst und Gemüse zulässig und redlich ist? Um fundiert Rat geben zu können, hat Öko-Test in der Vergangenheit daher drei Proben aus unterschiedlichen Chargen nicht in einer Mischprobe, sondern einzeln untersuchen lassen. Wenn die Belastung mit Pestiziden in allen drei Fällen hoch war, wusste man: Dieser Anbieter kümmert sich nicht darum, sondern kauft ein, wo es billig ist. Das gleiche gilt für den Fall, dass sie teils viele, teils wenige Spritzmittel enthalten. Nur bei durchgängig niedriger Belastung war klar: Dieser Hersteller hat das Problem im Griff. Dieses Vorgehen war zwar immens teuer, aber dadurch konnte man auch guten Gewissens ein „(sehr) gut“ vergeben.

Der Test zeigt auch, dass es recht willkürlich ist, was in die Bewertung einfließt. „Plastikverpackungen wurden auf PVC analysiert“, schreibt Öko-Test. Da fragt man sich: Und was ist mit dem Rezyklatanteil? Denn Verpackungen für Lebensmittel können, sofern sie aus PET bestehen, durchaus mit Recyclingmaterial hergestellt werden und ein zu geringer Rezyklatanteil kann in den Tests Schuppenshampoos, Enthaarungscremes und Silikonfugenmassen die Bewertung eines Produktes beeinflussen.

 

Fett gedruckt sind Mängel.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung; 2) Weiterer Mangel: keine Angabe der Klasse auf der Verpackung. 3) Die ÖKO-TEST Fragebögen wurden von Frutania, dem Lieferanten der Erdbeeren, beantwortet.

Anti-Schuppenshampoos

Anti-Schuppenshampoos

Nicht nur, dass ein Produkt nachgewiesener Maßen falsch deklariert ist („Citronellol deklariert, im Labor aber nicht nachgewiesen“). Auch kann Teebaumöl, das in einem Shampoo enthalten ist, allergische Reaktionen auslösen. Daher empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), maximal ein Prozent Teebaumöl in kosmetischen Mitteln einzusetzen. Außerdem warnt das BfR: „Vor allem in Gegenwart von Luftsauerstoff, aber auch durch Einflüsse von Licht und höheren Temperaturen altert das Öl. Durch Oxidationsprozesse entstehen Peroxide, Epoxide und Endoperoxide, die sensibilisierende Wirkung aufweisen und allergische Hautreaktionen hervorrufen können.“ Doch Öko-Test hat das Shampoo weder darauf noch auf den Gehalt an Teebaumöl untersuchen lassen. Außerdem wird in diesem Test zwar der Rezyklatanteil der Flaschen erhoben und bewertet, aber sie wurden, warum auch immer nicht auf PVC untersucht. Testmethoden sind angegeben für halogenorganische Verbindungen, Formaldehyd/-abspalter, aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) sowie Deklarationspflichtige Duftstoffe/Diethylphthalat/Polyzyklische Moschus- und Nitromoschus-Verbindungen/Cashmeran. Anhand der Deklaration wurden bewertet: problematische Anti-Schuppen-Wirkstoffe wie Climbazol, umstrittene Tenside wie PEG/PEG-Derivate und Natriumlaurylsufat, umweltbelastende Stoffe wie Silikone, andere synthetische Polymere und Phosphonate. Das heißt: Mit „(sehr) gut“ bewertete Shampoos können durchaus „ungenügend“ sein.

 

Fett gedruckt sind Mängel.
Anmerkungen: 1) Citronellol deklariert, im Labor aber nicht nachgewiesen. Laut Anbieter wurde das Design seit Ende Februar 2023 angepasst und die GTIN habe sich geändert. Die Rezeptur sei dabei gleich geblieben. 2) Laut Anbieter wurde für die nächste Produktionscharge das Packmittel auf rPET umgestellt sowie die Konservierung angepasst. Das veränderte Produkt sei seit KW 7 in der Auslieferung und unter anderem an dem Hinweis „new formular“ im Handel zu erkennen. 3) Citronellol deklariert, im Labor aber nicht nachgewiesen. 4) Laut Anbieter ist zum Ende des ersten Quartals 2023 ein Einsatz von Rezyklat in der Flasche geplant. 5) Laut Anbieter erfolgte im März 2023 eine Verpackungs- und Designänderung. 6) Weiterer Mangel: Umkarton, der kein Glas schützt. 7) Weiterer Mangel: enthält das umweltbelastende Phosphonat Tetrasodium Etidronate. 8) Weiterer Mangel: keine Belege zur konkreten Auslobung „50% weniger Kopfschuppen schon nach 14 Tagen“ zugesendet.

Kakaopulver

Kakaopulver

Der Untersuchungsumfang ist in Ordnung, die Bewertung der Befunde zumindest für die Mineralölbestandteile nicht. Denn durch eine mit weniger als einem Milligramm pro Kilogramm belastete, von Öko-Test mit „sehr gut“ bewertete Anfangsmilch 1, nimmt ein Säugling pro Tag bis zu 0,12 mg Mineralölbestandteile auf – genauso viel wie ein Kind durch mit „mangelhaft“ bewertetes Kakaopulver. Der Berechnung zugrunde gelegt haben wir die Empfehlung zum Beispiel von Nesquik, 15 Gramm Pulver in 150 Milliliter Milch zu rühren (Kaba empfiehlt mit 20 Gramm auf 200 Milliliter die gleiche Dosierung) und sind von einem Verzehr von zwei Portionen am Tag ausgegangen. Mit einer „guten“ Anfangsmilch 1 wird ein Säugling sogar bis zu zweimal mehr belastet, mit einer „befriedigenden“ bis zu dreimal mehr. In diesem Test findet sich die dritte Version der Bewertung der Plastik(teile): Ausweislich des Heftes und oekotest.de spielt weder der Rezyklatanteil eine Rolle, noch wurden die Verpackungen auf PVC getestet. Ein solches, nicht begründetes unterschiedliches Vorgehen können wir nur inkompetent oder willkürlich nennen. Nicht zuletzt hat Öko-Test auch bei Kakaopulver festgestellt, dass die Deklaration von drei Fällen falsch ist. Der gemessene Fettgehalt des Tiger Quick Trinkkakao von Rapunzel und des Caribo Bio Trink Kakao von Wertform weicht erheblich vom deklarierten ab, beim Caribo zudem der Zuckergehalt. Die Fehler bei der Bewertung der (natürlichen) Aromen haben wir im Reiter „Unsere Einschätzung“ erläutert. Zudem findet sich unter den Tabellen die Anmerkung „POSH = gesättigte, oligomere Kohlenwasserstoffe aus Polyolefinen. Das ist ein Hinweis darauf, dass Öko-Test weiß (ohne es zu sagen), dass die kritisierten Mineralölbestandteile MOSH in Wirklichkeit POSH sein können. Denn die Testmethode kann beide Stoffe nicht unterscheiden. Dabei wäre es nur redlich, Leserinnen und Leser darüber zu informieren. Denn wenn es für MOSH zumindest den Verdacht der Gesundheitsschädlichkeit gibt, sind es für POSH lediglich Vermutungen. So schreibt Öko-Test im Januar-Heft 2023: „Teilweise findet man unter den MOSH auch sogenannte MOSH-Analoge. Sie lassen sich im Labor bei den gefundenen Mengen in der Regel nicht von den MOSH unterscheiden. Zu den MOSH-Analogen gehören etwa POSH. Gesundheitlich bewertet sind die Analoge bislang nicht. Weil sie chemisch ähnlich sind, ist es wahrscheinlich, dass sie sich auch ähnlich verhalten.“

 

Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: ILO = International Labour Organization; MOSH = gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe; POSH = gesättigte, oligomere Kohlenwasserstoffe aus Polyolefinen.
Anerkannte Zertifizierungen: Zertifizierungen wurden anerkannt, wenn die Hersteller die Zertifikate zur Verfügung gestellt haben und diese dem getesteten Produkt ausreichend zuzuordnen waren.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Angabe der Referenzmenge für Nährwerte für einen durchschnittlichen Erwachsenen auf einem Produkt, das sich an Kinder wendet. 2) Weiterer Mangel: eine zu kleine Portionsgröße zur Berechnung der Nährwerte. 3) Weiterer Mangel: analysierter Fettgehalt weicht vom deklarierten Fettgehalt ab. 4) Weiterer Mangel: Auch auf Nachfrage keine Angabe des Ballaststoffgehalts. 5) Weiterer Mangel: Werbung mit den gesunden Inhaltsstoffen von Milch auf Kakaopulver, das überwiegend aus Zucker besteht. 6) Weiterer Mangel: an Kinder gerichtete Produktaufmachung, obwohl Getränke mit Zuckerzusatz in Anlehnung an das Nährwertprofil-Modell 2023 der WHO Europa gar nicht für Kinder beworben werden sollten. 7) Laut Anbieter wird die Rezeptur des Produkts derzeit überarbeitet und in der neuen Version vermutlich ab April/Mai/Juni 2023 im Handel erhältlich sein. Zu erkennen sei es an der neuen EAN-Nummer 25805413. 8) Laut Anbieter wird die Rezeptur des Produkts derzeit überarbeitet und in der neuen Version vermutlich ab April/Mai/Juni 2023 im Handel erhältlich sein. Zu erkennen sei es an der neuen EAN-Nummer 4337256571845. 9) Laut Hersteller wird die Rezeptur des Produkts derzeit überarbeitet und in der neuen Version vermutlich ab Mai/Juni 2023 im Handel erhältlich sein. Zu erkennen sei es an der neuen EAN-Nummer 4061458042918. 10) Laut Hersteller wird die Rezeptur des Produkts derzeit überarbeitet und in der neuen Version vermutlich ab März 2023 verfügbar sein. Zu erkennen sei es daran, dass die Rezeptur keine Dextrose mehr enthalte. 11) Laut Hersteller wird das Produkt im Juni/Juli auslaufen. 12) Weiterer Mangel: analysierter Zuckergehalt weicht vom deklarierten Zuckergehalt ab. 13) Laut Hersteller wurde das Design angepasst und wird in den nächsten Wochen in den Handel einlaufen, erkennbar an der Aufschrift „Verwandle Deine Milch oder pflanzliche Alternative“.

Couscous

 Couscous

Schlechter als befriedigend ist laut Öko-Test kein Produkt. Ein anderes Bild ergäbe sich möglicherweise, wenn die Produkte umfassend untersucht worden wären, zum Beispiel auch auf Schwermetalle, insbesondere auf Cadmium. Und wie bei den Erdbeeren stellt sich die Frage, warum der Rezyklatanteil der Plastikverpackungen nicht erhoben und bewertet wurde. Sofern sie aus PET bestehen, dürfen sie nämlich Recyclingmatarial enthalten.

 

Fett gedruckt sind Mängel.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: mehr als 0,01 mg/kg eines Pestizids (hier: Cypermethrin) in einem Bio-Produkt. Laut zweier Anbietergutachten waren in chargengleicher Ware keine Pestizide nachweisbar. 2) Laut Anbieter wird der Couscous vom Hersteller Midsona nur noch abverkauft.

Enthaarungscremes

Enthaarungscremes

„Anhand der für die Hersteller verpflichtenden Zutatenlisten erhoben wir, ob die Cremes PEG/PEG-Derivate und weitere synthetische Polymere enthalten, die die Umwelt belasten“, schreibt das Blatt. Verschwiegen wird, dass das auch für Thioglykolate und Parfüm und/oder ätherisches Öl gilt. Zumindest sind für beide Parameter auf oekotest.de keine Testmethoden angegeben. Daher könnten die angeblich „guten“ Enthaarungscremes tatsächlich „ausreichend“ sein, die „befriedigenden“ sogar nur „mangelhaft“. Auch in diesem Test wurden die Verpackungen nicht auf PVC getestet.

 

Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: MOAH = aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Auslobungen wie „sensitiv“ oder „für empfindliche Haut“ auf Produkten, die Thioglykolate enthalten. 2) Weiterer Mangel: fehlender Hinweis „Kontakt mit den Schleimhäuten vermeiden“.

Elektrische Kinderzahnbürsten

Elektrische Kinderzahnbürsten

Dass die Herstellerangaben nicht nur in Bezug auf die Inhaltsstoffe falsch sein können und man sie überprüfen muss, zeigt dieser Test. Bei einem Produkt war die angegebene Ladedauer deutlich kürzer als die im Labor gemessene. Daneben ist es bei den Kinderzahnbürsten umgekehrt wie bei den Enthaarungscremes, Schuppenshampoos und Silikonfugenmassen. Die Verpackungen wurden zwar auf PVC untersucht. Der Recyclinganteil spielt hingegen keine Rolle, auch im Gerät selbst nicht, für das man Recyclingmaterial verwenden könnte. oektest.de zufolge wurden nicht einmal getestet, ob die Geräte umweltschädliches PVC enthalten.

 

Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: h = Stunden; Li-Ion = Lithium-Ion; Ni-MH = Nickel-Metallhydrid.
Anmerkungen: 1) Die Tests Bürstenkopfform/Bürstenprofil und Anteil an gut abgerundeten Borsten erfolgten anhand der unter „Preis pro Ersatzbürstenkopf“ genannten Bürsten-Typen. 2) Laut Anbietergutachten für die von uns getestete Modellnummer (IAN) hat das Produkt den Falltest aus vier Stürzen (je zwei waagerecht und senkrecht) bestanden. Dagegen hat das von ÖKO-TEST beauftragte Labor den Falltest mit 12 Stürzen (je drei auf jede Seite, auf die Spitze und auf den Fuß) durchgeführt. Der Anbieter geht von einem Ausreißer aus. 3) Weiterer Mangel: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen im Kabel. 4) Weiterer Mangel: angegebene Ladedauer ist deutlich kürzer als die im Labor gemessene Ladedauer. 5) Laut Anbieter wird das Produkt im 2. Quartal 2023 durch eine neue Version mit Lithium-Ionen-Akku ersetzt. Die neuen EAN-Codes der Modelle lauten 4066447363333 für die Farbe Rosa und 4066447363357 für die Farbe Blau. 6) Laut Anbieter wird die Verpackung der Ersatzbürstenköpfe bis Sommer 2023 auf eine Version ohne Sichtfenster umgestellt, sodass die Verpackung komplett plastikfrei sei. 7) Die Zahnbürste weist zwar keine Ladekontrollleuchte auf, nach den Stromverbrauchsmessungen im Labor verfügt sie aber über eine Ladeabschaltung. Laut Anbieter ist die Philips Sonicare Kids Schallzahnbürste Monster HX3411/01 seit März durch das Modell mit der Nummer HX3601/01 ersetzt worden. 8) Laut Anbieter hat das Produkt seit Charge 2234 halogenfreie Leiterplatten (PCB, Printed Circuit Board) und einen stärkeren Ni-MH-Akku. Dabei seien Aussehen und Layout des Produktes unverändert. 9) Laut der Webseite des Anbieters (dadatk.com) enthält das Produkt einen Ni-MH-Akku. Im Lieferumfang des Produktes ist ein USB-Kabel zum Aufladen enthalten, aber keine Ladestation und kein Netzteil. 10) Die Zahnbürste weist zwar keine Ladekontrollleuchte auf, nach den Stromverbrauchsmessungen im Labor verfügt sie aber über eine Ladeabschaltung. 11) Im Lieferumfang des Produktes ist ein USB-Kabel zum Aufladen enthalten, aber keine Ladestation und kein Netzteil.

Silikonfugenmassen

Silikonfugenmassen

Neben den beiden Deklarationsfehlern (war auf einem Produkt der stark allergisierende Stoff Dichloroctylisothiazolinon (DCOIT) deklariert, wurde aber nicht nachgewiesen; in einem Produkt wurde DCOIT vom Labor gefunden, war aber nicht deklariert), ist erwähnenswert, dass die Kartuschen nicht auf umweltschädliches PVC untersucht wurden.

 

Fett gedruckt sind Mängel.
Abkürzungen: DBT = Dibutylzinn; DOT = Dioctylzinn; MOT = Monooctylzinn; TBT = Tributylzinn; BBIT = Butylbenzisothiazolinon; DCOIT = Dichloroctylisothiazolinon; OIT = Octylisothiazolinon; VOC = flüchtige organische Verbindungen.
Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Technisches Merkblatt im Internet nicht aufgefunden. 2) Weiterer Mangel: Allergikerhotline trotz entsprechender Warnhinweise nicht auf der Verpackung angegeben. 3) Weiterer Mangel: fehlende Sicherheitshinweise (hier: Mindestaussage: „gut lüften“ und/oder „von Kindern fernhalten“ oder ähnliche Formulierungen). 4) Weiterer Mangel: Konservierungsmittel DCOIT nicht auf der Verpackung deklariert, aber im Labor nachgewiesen. 5) Laut Anbieter gab es bei der untersuchten Charge Probleme mit der Rohstoffversorgung. Diese seien ab der Charge Nr. 218274881 (Produktionsdaten ab Juli 2022) behoben worden. 6) DCOIT auf der Verpackung deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. 7) Produkt ist für den berufsmäßigen Gebrauch ausgelobt. 8) Zwei Kohäsionsbrüche im unbeanspruchten Zustand. 9) Schlechteres Dehnverhalten (prozentualer Anstieg der Dehnspannungswerte im zweistelligen Bereich) bei gleichzeitig mehr Kohäsionsbrüchen nach Beanspruchung. 10) Kohäsionsbrüche in allen Proben nach 24 Stunden ohne vorherige Beanspruchung. 11) Kohäsionsbrüche bei zwei Drittel der Proben nach 24 Stunden im unbeanspruchten und beanspruchten Zustand.