„143 Produkte für jeden Tag“ habe man getestet, schreibt Öko-Test. Entscheidend für die Bewertungen waren bei vielen Produkten allerdings nicht die Tests, sondern die Angaben der Hersteller, die man einfach abgeschrieben hat.

Einleitung

Test Universalzahncremes: Seit dem Verbot von Titandioxid in Lebensmitteln ist der Weißmacher auch in Kosmetik, die im Mund landet, verpönt. Die Kosmetikbranche reagiert, doch längst nicht alle Zahncreme-Rezepturen sind schon umgestellt.

Test Kinderzahncremes: Ihnen hat in unserem Test im Februar etwas gefehlt? Wir haben weitere Kinderzahnpastas getestet. Drei fallen wegen Titandioxid in der Rezeptur durch.

Test Anti-Cellulite-Mittel: Den Dellen an Oberschenkeln und Po mit ein bisschen Einreiben beikommen? Der Traum vieler Frauen mit Cellulite. Laut den Herstellern können ihre Produkte dieses Wunder vollbringen. Wir haben genauer hingeschaut. Spoiler: Klappt nicht.

Test Pestizide in Weinblättern: Autsch: In unserem Test Weinblätter rasseln sieben Produkte komplett durch. Einige davon stecken so dermaßen voller Pestizide, dass sie aus unserer Sicht nicht hätten verkauft werden dürfen. Und die anderen? Haben das Pestizidproblem komplett im Griff. Es geht also.

Test Quinoa: Quinoa ist gesund und vielseitig. Die Inhaltsstoffe sind bei den meisten Produkten im Test topp. Ausgerechnet die bekannte Marke Oryza überschreitet jedoch einen Pestizidgrenzwert.

Test parfümfreie Gesichtscremes: Parfum in Gesichtscreme? Ist schön, aber gerade für empfindliche oder zu Allergien neigende Haut ein potenzielles Reizthema. Viele Hersteller bieten für diese Zielgruppe Cremes ganz ohne Duft. Für gut die Hälfte geben wir im Test grünes Licht.

Test Babybäder: Ein Badezusatz für Babys ist kein Muss. Wenn, dann sollte er aber eine sanfte Rezeptur haben. Wir können die meisten Babybäder im Test mit Bestnote empfehlen. Doch es gibt Ausnahmen.

Test Holzlasuren für außen: Immerhin fünf Holzschutzlasuren können wir für den Frühlingsanstrich des Garteninventars empfehlen. Die wasserbasierten Produkte schneiden im Durchschnitt besser ab als die Lasuren auf Basis organischer Lösemittel.

So fasst Öko-Test die Ergebnisse seiner Untersuchungen im April-Heft 2023 zusammen. Wir haben Sie Ihnen in den gleichnamigen Reitern dokumentiert und kommentiert.

Unsere Einschätzung

Unsere Einschätzung: Zunächst das Positive. Offensichtliche Fehler haben wir, anders als in früheren Heften, nicht gefunden. Das heißt aber nicht, dass es keine gibt. Denn wir können nur die Plausibilität prüfen. Gefunden haben wir allerdings Ungereimtheiten. So heißt es im Test Anti-Cellulite-Mittel: „Kein Kosmetikprodukt kann uns das Bindegewebe einer 16-Jährigen zurückbringen. Für diese Erkenntnis lohnt es sich definitiv nicht, bis zu 56 Euro auszugeben.“ Trotzdem werden mehrere Cremes, für die die Hersteller keine Belege dafür vorlegen konnten, dass sie Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Pflegeprodukt haben, mit „gut“ bewertet. Die dürften also jetzt mit dem Label für ihre die Verbraucher täuschenden Cremes werben. Vielleicht, weil Öko Test selbst die Verbraucher täuscht. So wurden die Produkte nicht auf PEG/PEG-Derivate und synthetische Polymere untersucht. Hierfür wurden die Angaben schlicht aus der Deklaration abgeschrieben. Dabei stellt Öko-Test immer wieder fest (wenn man Produkte wirklich untersuchen lässt), dass die Deklaration falsch ist. Auch im April-Heft gab es mehrere Fälle (mehr dazu bei unseren Anmerkungen zu den einzelnen Tests).

Im Test Anti-Cellulite-Mittel behauptet man zudem: „Im Labor ließen wir die Produkte auf (..) Silikone analysieren." Im Test Parfümfreie Gesichtscremes heißt es dagegen: „Anhand der Deklarationen erfassten wir (..) Silikone.“ Im Internet wird allerdings eine Testmethode für Silikone angegeben. Selbstverständlich haben wir Öko-Test um Aufklärung gebeten, aber wie schon in der Vergangenheit keine Antwort bekommen.

Zum Beispiel auf unsere am 15.3.2023 gestellten Fragen wegen eines möglichen Missbrauchs eines zudem veralteten Labels. Wir hatten in einem vom 8.3. bis zum 14.3.2023 gültigen Prospekt von Galeria Kaufhof ein Label für das Uno-Steppbett Alcando von Billerbeck gefunden und daraufhin festgestellt, dass es auch von einer Vielzahl von Seiten im Internet genutzt wird. Ein Anbieter wirbt damit für zwölf verschiedene Versionen der Decke, obwohl nur eine tatsächlich getestet wurde. Wir wollten daher unter anderem wissen, was Öko-Test gegen den Labelmissbrauch unternimmt. Von der letzten Hauptversammlung der Öko-Test AG wissen wir: nicht viel. Vermutlich, um gute Labelkunden nicht zu verärgern. Denn die Einnahmen aus dem Geschäft machten 2021 über 25 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

Inzwischen mussten wir allerdings feststellen, dass das Label vermutlich gar nicht veraltet ist. Denn während bislang die Nutzung auf die Dauer von zwei Jahren begrenzt war, räumt Öko-Test nun die Möglichkeit der Verlängerung um ein Jahr ein: für bis zu  6.000 Euro. Gut fürs Geschäft ist auch, dass testidentische Produkte nicht mehr testidentisch sein müssen, sondern nur noch baugleich. „Testidentisch ist ein Produkt nur dann, wenn es mit dem getesteten Produkt hinsichtlich der im Test untersuchten und bewerteten Produktmerkmale übereinstimmt“, heißt es in den Nutzungsbedingungen von Öko-Test. Das heißt: Es wurde zwar nur die 90 x 200 cm große Decke in der Version Uno getestet. Beworben werden dürfen inzwischen aber alle Größen und auch die Wärmeklassen Light und Duo, macht insgesamt 17 Versionen. Nicht aber die Version Duett, denn die besteht aus einer leichten und einer warmen Decke, die zusammengeknöpft werden. Die aus Kunststoff bestehenden wären Teil der Untersuchung des Materials der Decken gewesen. Trotzdem haben wir mehrere Seiten gefunden, die die Duett-Version mit dem Label bewerben. Andere werben mit einem über drei Jahre alten Label aus 5/2020 für das Alcando-Kissen.

Zahncremes

Zahncremes

Ein Fake-Test wie er im Hefte steht. Die Pasten wurden fast ausschließlich anhand der deklarierten Inhaltsstoffe bewertet. Öko Test schreibt: „Per Deklaration erfassten und bewerteten wir den Fluoridgehalt, Titandioxid (CI 77891), PEG/PEG-Derivate, Natriumlaurylsulfat (in der Inhaltsstoffliste: Sodium Lauryl Sulfate; SLS), Zinksalze (in der Inhaltsstoffliste: Zinc Gluconate, Zinc Lactate, Zinc Chloride, Zinc Oxide, Zinc Citrate, Zinc Sulfate) sowie synthetische Polymere.“ Im Labor analysiert wurden lediglich halogenorganische Verbindungen und Elemente – darunter Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer und Arsen sowie Zink und Aluminium. Allerdings wird bei der Lacalut Aktiv Medizinische Zahncreme Chlorhexidindigluconat bemängelt. Das ist eine halogenorganische Verbindung. Mit der angegebenen Testmethode lässt sich allerdings nicht feststellen, dass es sich um Chlorhexidindigluconat handelt. Auch das muss also aus der Deklaration abgeschrieben sein. Auf unsere Nachfrage, sie ahnen es schon, bekamen wir von Öko-Test keine Antwort.

 

Fett gedruckt sind Mängel.

Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Umkarton, der kein Glas schützt. 2) Weiterer Mangel: Synthetische Polymere in der Rezeptur. 3) Weiterer Mangel: Zusatz eines Zinksalzes, aber der ausgeschriebene Hinweis „nur für Erwachsene“ fehlt. 4) Weiterer Mangel: Anwendungshinweise/-empfehlungen für Kinder bis 6 Jahre, bei einer Zahncreme mit einem Fluoridgehalt von mehr als 1.000 ppm. 5) Laut Anbieter wird ab 1. Quartal 2023 auf eine Rezeptur frei von Titandioxid umgestellt. 6) Laut Anbieter befindet sich die Zahncreme in einer Rezeptur- und Layoutumstellung. Das Produkt werde ab Juni/Juli 2023 ohne Titandioxid erhältlich sein. 7) Laut Anbieter wurde die Rezeptur des Produktes überarbeitet. Es sei seit Februar 2023 ohne Titandioxid erhältlich. 8) Laut Anbieter wurde die Rezeptur überarbeitet. Das neue, titandioxidfreie Produkt sei bereits im Handel verfügbar und an der neuen Charge T0983 zu erkennen. 9) Laut Anbieter ist seit 1. Februar 2023 ein verändertes Produkt im Handel. Die Rezeptur sei nun frei von Titandioxid und zu erkennen an der neuen EAN 5054563949516. 10) Laut Anbieter wurde auf eine titandioxidfreie Rezeptur umgestellt. Das neue Produkt sei seit März 2023 erhältlich und an der neuen EAN 4305615971179 erkennbar. 11) Laut Anbieter wurde auf eine titandioxidfreie Rezeptur umgestellt. Das neue Produkt werde ab April 2023 erhältlich und an der neuen EAN 2200279241816 erkennbar sein. 12) Laut Anbieter wird die Rezeptur überarbeitet. Die titandioxidfreie Zahncreme werde voraussichtlich Ende 2023 / Anfang 2024 in den Handel fließen. Bereits ab Mai 2023 werde eine Produktversion mit veränderter Deklaration und Verpackung erhältlich sein, deren Tube zu 35 Prozent aus Post-Consumer-Rezyklat bestehe. 13) Laut Anbieter werde das Produkt ab August/September 2023 ohne Titandioxid erhältlich sein. 14) Laut Anbieter gibt es bereits eine titandioxidfreie Variante des Produktes, die derzeit ausschließlich über den Online-Shop erhältlich ist (EAN 4021457635030).

Kinderzahncremes

Fett gedruckt sind Mängel.

Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: eine Darreichungsform bei einer fluoridhaltigen Zahncreme, bei der die kontrollierte Dosierung einer reis- bzw. erbsensgroßen Menge Zahncreme nur erschwert möglich ist. 2) Weiterer Mangel: eine Produktauslobung, welche eine Anwendung der fluoridfreien Zahncreme über den 1. Geburtstag hinaus empfiehlt und/oder ein fehlender Hinweis, dass spätestens ab dem 1. Geburtstag die Umstellung auf eine fluoridhaltige Zahnpasta erfolgen sollte. 3) Weiterer Mangel: auf unsere Nachfrage hin keine oder keine konkreten Angaben zu Herkunft, Hersteller und/oder Lieferkette des im Produkt eingesetzten Micas (CI 77019). 4) Weiterer Mangel: keine Angabe, wie oft die Zähne geputzt werden sollten, bei einer Kinderzahncreme ohne Fluorid. 5) Laut Anbieter befindet sich die Zahncreme im Relaunchprozess. Das Produkt werde voraussichtlich ab 3. Quartal 2023 ohne Titandioxid erhältlich sein. 6) Laut Anbieter wurde auf eine titandioxidfreie Rezeptur umgestellt. Das neue Produkt sei bereits im Handel erhältlich und erkennbar an der neuen EAN 4305615971193 und dem rückseitigen Hinweis „Zahncreme ohne Titandioxid".

Parfümfreie Gesichtscremes

Parfümfreie Gesichtscremes

Wie Zahncreme ein Test, in dem vieles nicht im Labor analysiert, sondern aus der Deklaration abgeschrieben wurde („Anhand der Deklarationen erfassten wir problematische Inhaltsstoffe in den Cremes wie PEG/PEG-Derivate, bedenkliche UV-Filter, Silikone und synthetische Polymere“). Es ist nicht einmal sicher, dass die Cremes tatsächlich kein Parfüm enthalten: Denn, so Öko-Test: „Eingekauft haben wir 20 Gesichtscremes mit Auslobungen wie ,ohne Parfüm´, ,0 % Parfüm´ oder ,parfümfrei´.“ Weil Öko-Test schreibt „wie PEG/PEG-Derivate“, sind wir nicht sicher, ob das für weitere Inhaltsstoffe gilt. Sicher ist allerdings: So genannten Testurteilen, die auf Behauptungen von Herstellern basieren, kann man vertrauen. Wir raten allerdings, es nicht zu tun.

 

Fett gedruckt sind Mängel.

Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Umkarton, der kein Glas schützt. 2) Auf der Verpackung des Produkts ist zwar ein Anti-Aging-Versprechen ausgelobt, jedoch hat der Anbieter auf ÖKO-TEST-Anfrage dazu keine vollständige, produktbezogene Wirksamkeitsstudie mit Ergebnissen für das konkrete Produkt vorgelegt. 3) Weiterer Mangel: Auf der Verpackung des Produkts ist ein Anti-Aging-Versprechen ausgelobt. Der Anbieter hat auf ÖKO-TEST-Anfrage dazu zwar eine vollständige, produktbezogene Wirksamkeitsstudie mit Ergebnissen für das konkrete Produkt vorgelegt, jedoch den Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Pflegeprodukt nicht ausreichend belegt. 4) Weiterer Mangel: Werbeaussage, die eine aus unserer Sicht nicht wünschenswerte Handlungsempfehlung impliziert. Hier: „Die tägliche Verwendung eines LSF schützt vor vorzeitiger lichtbedingter Hautalterung“. 5) Laut Anbieter wird die Neutrogena-Hydro Boost-Linie ab Mai 2023 relaunched. Der Relaunch werde eine optimierte Verpackung beinhalten, dabei werde auf 100 Prozent recycelbare Glastiegel und Kartons umgestellt. 6) Laut Anbieter erhält das Produkt voraussichtlich ab KW 10/2023 den neuen EAN-Code 4066447302189. Dabei werde die Climate-Partner-Auslobung entfernt, die Rezeptur bleibe unverändert. 7) Laut Anbieter wird voraussichtlich ab April 2023 das „Neu" auf der Faltschachtel entfernt und der INCI-Name „Sodium Carbomer“ auf „Carbomer“ geändert, der Rohstoff und die Rezeptur des Produkts blieben aber unverändert. 8) Laut Anbieter hat das Produkt seit Februar und der Charge 2208709 einen Umkarton. 9) Laut Anbieter hat das Produkt seit Februar 2023 ein neues Design und den neuen EAN-Code 4066447239058, während Packmittel und Rezeptur unverändert geblieben seien.

Quinoa

Quinoa

Der Untersuchungsumfang ist in Ordnung, die Bewertung der Befunde zumindest für die Mineralölbestandteile nicht. Denn durch eine mit weniger als einem Milligramm pro Kilogramm belastete, von Öko-Test mit „sehr gut“ bewertete Anfangsmilch 1, nimmt ein Säugling pro Tag bis zu 0,12 mg Mineralölbestandteile auf – genauso viel wie ein Erwachsener durch mit „mangelhaft“ bewertetes Quinoa (der Berechnung zugrunde gelegt haben wir ein von Öko-Test veröffentlichtes Rezept für 15 Schreiben Brot mit 150 Gramm Quinoa, von denen drei Schreiben pro Tag gegessen werden). Mit einer „guten“ Anfangsmilch 1 wird ein Säugling sogar bis zu zweimal mehr belastet, mit einer „befriedigenden“ bis zu dreimal mehr.

 

Fett gedruckt sind Mängel.

Anmerkungen: 1) Laut Anbieter wird der Artikel seit August 2022 nicht mehr von Transimpex geliefert. 2) Laut Anbietergutachten konnte in zwei anderen unterschiedlichen Chargen kein Fluopicolid nachgewiesen werden.

Weinblätter

 Weinblätter

Sie wurden lediglich auf Pestizide und das im Bio-Anbau erlaubte, gegen Mehltau wirksame Pflanzenschutzmittel Kupfer untersucht. Deshalb gibt es kein Gesamturteil, sondern nur das „Testergebnis Pestizide“. Die dunkelgrüne Unterlegung signalisiert: alles in Ordnung – und kann in falscher Sicherheit wiegen. Denn zumindest die gefüllten Weinblätter sind Kandidaten für die Verunreinigung mit Mineralölbestandteilen, die Öko-Test in anderen Produkten regelmäßig findet (in diesem Heft zum Beispiel im Test Quinoa) und streng abwertet. Bei gar nicht so hohen Gehalten können die grünen Produkte insgesamt schnell „mangelhaft“ sein. Außerdem schreibt Öko-Test: „Besonders dreist: Krini. Auf den in den griechischen Farben gehaltenen Krini Handgewickelte Dolmadakia steht neben dem Bild eines Herrn: ,Diese authentische Spezialität habe ich für Sie in Griechenland ausgesucht´, daneben: ,Seit 1962. Ehrlich gut´. Ehrlich? Die Weinblätter stammen nach Angaben des Herstellers auch aus China, der Reis aus Italien. Und obwohl die Verpackung deutlich mit der vermeintlich griechischen Herkunft wirbt, steht nirgendwo ein Hinweis auf die nicht griechische Herkunft. Das geht so nicht – aus unserer Sicht hätte das Produkt so gar nicht verkauft werden dürfen.“ In der Ergebnistabelle haben wir nach dem Produkt allerdings vergeblich gesucht.

 

Fett gedruckt sind Mängel.

Anmerkungen: 1) Laut Anbieter wird das Produkt ausgelistet; es finde nur noch ein Abverkauf statt.

Holzlasuren

Holzlasuren für außen

Öko-Test schreibt: „Anstriche für den Außenbereich müssen mehr leisten als solche für drinnen, nämlich den offenporigen Werkstoff Holz vor Regen und Sonne schützen. Lasuren eignen sich dafür besonders gut, weil sie im Gegensatz zu Lacken mit der Zeit nicht abblättern. Sie dringen ins Holz ein und wirken von innen: Die darin enthaltenen Öle, Wachse, Harze oder Kunststoffverbindungen bilden eine Barriere gegen Nässe. Pigmente schützen gegen UV-Licht und Biozide sollen Pilzbefall verhindern.“ Doch ob sie leisten, was sie sollen, hat Öko-Test gar nicht untersucht, sondern lediglich die Inhaltsstoffe bewertet. Außerdem stimmte bei vier Lacken die Deklaration nicht.

 

Fett gedruckt sind Mängel.

Abkürzungen: BIT = Benzisothiazolinon, CIT = Chlormethylisothiazolinon, MIT = Methylisothiazolinon, OIT= Octylisothiazolinon, IPBC = 3-Iod-2-propinyl-butylcarbamat, VdL = Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.

Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Die Angabe der Inhaltsstoffe nach VdL-Richtlinie fehlt auf dem Etikett, die Informationen stehen nur im Technischen Merkblatt. 2) Weitere Mangel: Technisches Merkblatt nicht im Internet gefunden. 3) Laut Anbieter war die geprüfte Charge die letzte dieses Farbtons, welche mit einem kobalthaltigen Trockenstoff produziert worden sei. Die Produktreihe Leinos Holzlasur werde seit Anfang 2022 kobaltfrei gefertigt. 4) Weiterer Mangel: Keine Allergikerhotline auf dem Etikett, obwohl allergieauslösende Inhaltsstoffe deklariert sind. 5) Weiterer Mangel: der gemessene VOC-Gehalt überschreitet auch nach Abzug der Messunsichherheit den deklarierten Gehalt um mehr als 20 Prozent. 6) Laut Anbieter wurden die eingesetzten Konservierungsmittel in der aktuellen Produktion geändert. 7) Laut Anbieter wird bei den seit Anfang 2022 produzierten Chargen kein Butanonoxim mehr zugesetzt. 8) Preis beruht auf einer Hochrechnung des eingekauften 375-ml-Gebindes. Der Preis eines 750-ml-Gebindes kann davon abweichen. 9) IPBC auf dem Etikett deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. 10) CIT auf dem Etikett deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen. 11) MIT auf dem Etikett deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen.

Anti-Cellulite-Mittel

Anti-Cellulite-Mittel

Mehr dazu im Reiter „Unserer Einschätzung“. Außerdem stimmte bei einem Produkt die Deklaration nicht.

Fett gedruckt sind Mängel.

Anmerkungen: 1) Weiterer Mangel: Umkarton, der kein Glas schützt. 2) Citronellol deklariert, aber im Labor nicht nachgewiesen.

Babybäder

Babybäder

Öko-Test schreibt: „Unsanft. Drei Produkte arbeiten mit PEG/PEG-Derivaten: das Bübchen Traum Bad & Dusche sensitiv, das Penaten Baby Gute Nacht Bad und das Nivea Baby Kopf bis Fuß Shampoo & Bath. Bei diesen Substanzen handelt es sich meist um Tenside, also waschaktive Substanzen, die reinigen und schäumen. Allerdings können sie auch die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Die restlichen 16 Produkte im Test kommen ohne aus und setzen mildere Tenside wie das Zuckertensid Coco Glucosid ein.“ Doch das weiß Öko-Test mangels Analyse im Labor gar nicht, das behaupten lediglich die Hersteller.

Fett gedruckt sind Mängel.

Anmerkungen: 1) Laut Anbieter sind Deklarationsänderungen in Umsetzung, die seit Ende Januar/Anfang Februar mit einer neuen EAN 4063367410567 einfließen sollen. Zudem werde es eine Rezepturänderung geben. 2) Laut Anbieter wurde die Rezeptur ab 25.04.2022 und der Chargennummer M0991L geändert. Diese unterscheide sich in der Menge an Tensiden und Aloe Vera. 3) Laut Anbieter wurde der Artikel auf eine Flasche mit 50 % PCR umgestellt. 4) Laut Anbieter wird das Produkt im Sommer ausgelistet. 5) Weiterer Mangel: synthetische Polymere als Kunststoffverbindungen in der Rezeptur (hier: Polyquaternium-7).