Unsere Einschätzung

Unserer Einschätzung: In vielen Fällen sind die Unterschiede schlicht dadurch zu erklären, dass die Seiten nur den Eindruck erwecken zu testen – durch die Auszeichnung von angeblichen Testsiegern, den Namensbestandteil „test“ im Seitennamen oder Überschriften wie „Der große Saugroboter Test 2022“. Doch das erklärt nicht, warum es bei unterschiedlichen, tatsächlich durchgeführten Tests der gleichen Geräte zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt.

Auffällig ist, dass die Noten und Bewertungen auf vielen Seiten wesentlich besser sind als bei der Stiftung Warentest. Den Grund dafür erklärt chip.de. Die Seite schreibt: „Das Gesamtergebnis – wie gut oder wie schlecht ein Saugroboter ist – ergibt sich aus drei Wertungskategorien: Navigation, Saugleistung und Ausstattung & Komfort. In jeder der drei Wertungskategorien erhält der jeweils beste Saugroboter die Note 1,0.“ Das lässt die Leistungen auf dem Papier besser aussehen, als sie in der Praxis sind. Selbst eine schlechte Leistung wird mit 1,0 bewertet, wenn sie lediglich die Beste der schlechten ist. Unter den Blinden ist der Einäugige eben König. Für chip.de hat dieses Verfahren den Vorteil, dass viele sehr gute und gute Geräte garantiert sind. Die braucht die Seite, weil sie an der Weiterleitung von Usern an Shops, zumeist Amazon, verdient.

Wir haben vermutet, dass computerbild.de und Haus & Garten Test genauso oder ähnlich verfahren wie chip.de – und nachgefragt. Doch auf unsere Bitte um eine zeitnahe Antwort haben sie nicht reagiert.

Der zweite Grund für die unterschiedlichen Testergebnisse sind die unterschiedlichen Testumfänge und die Gewichtung der Parameter. Am umfangreichsten ist die Stiftung Warentest. Sie prüft auch das „Datensendeverhalten der Apps“ und lässt es mit fünf Prozent in das Gesamturteil einfließen. Am wichtigsten ist ihr die Reinigungsleistung, die das Gesamturteil zu 45 Prozent beeinflusst. Bei chip.de sind es dagegen nur 35 Prozent. Dazu schreibt die Seite: „Bei einem Staubsauger würde man zuerst annehmen, dass die Staubaufnahme die wichtigste Wertungskategorie ist. Bei einem Saugroboter halten wir allerdings die Navigation für den Dreh- und Angelpunkt eines guten Geräts. Denn ein Roboter kann noch so stark sein – wenn er lückenhaft arbeitet, bleibt in den Lücken der gesamte Staub liegen. Darum bewerten wir die Navigationsfähigkeit mit 40 Prozent der Gesamtwertung.“ Dagegen wird die Navigation bei der Stiftung Warentest nicht gesondert bewertet, sondern fließt in die Beurteilung der Reinigungsleistung ein.

Fazit: Es gibt verschiedene kostenpflichtige und kostenlose Tests, die zu unterschiedlichen Ergebnissen für die gleichen Produkte kommen. Wer den für sich persönlich besten Saugroboter finden will, muss sich – leider – mit den Test- und Bewertungskriterien befassen. Testwatch hilft dabei mit den im Folgenden kommentierten Testergebnissen der unterschiedlichen Anbieter.