Der Name ist anspruchsvoll: Internationales Institut für Produktbewertung (iip). Doch wird das Unternehmen seinen Ansprüchen auch gerecht?

Einleitung

Viel erfährt man nicht über das Unternehmen mit dem anspruchsvollen Namen "Internationales Institut für Produktbewertung", das sich iip abkürzt. "Möchten Sie Kosmetik, Haushaltswaren oder Sportartikel kaufen? All dies können Sie heutzutage im Netz finden. Und dank des Dienstes von institut-produktbewertung.de ist dies noch einfacher, da wir nicht nur Preisschilder für die Waren liefern, sondern auch Modellbewertungen, die auf unabhängigen Meinungen von Käufern basieren. Um sich direkt auf der amazon.de-Webseite mit dem ausgewählten Produkt vertraut zu machen, müssen Sie nur auf das Produktbild in der Tabelle klicken. Um die Kundenbewertungen zu lesen, klicken Sie einfach auf das Sternebild in der Tabelle. Diese und viele andere, nützliche Funktionen unseres Services machen das Online-Shopping schnell und rentabel", schreibt das iip auf seiner Internetseite. Neben dem Impressum finden sich dort nur noch die Produktbewertungen. Zum Beispiel der "Coffee Grinder Vergleich 2021". Aus dem geht die elektrische Kaffeemühle von Liebfeld als "Vergleichssieger" hervor.

Unsere Einschätzung

Unsere Einschätzung können Sie selbst gut nachvollziehen an der Ergebnistabelle für die Kaffeemühlen. Darin finden sich die Angaben: "Marke, Bewertung, Kundenbewertung, Füllmenge, für Nüsse & Gewürze geeignet, Material und Preis". Wie sich daraus die Noten 1,4 für das Liebfeld-Gerät als "Vergleichssieger" und 1,8 für eine Mühle von Bosch als "Preis-/Leistungssieger" errechnen, bleibt genauso unklar wie das Zustandekommen der Noten für alle anderen Geräte.

Vergleichssieger? Aus den dürftigen Angaben in der Tabelle ist diese Bewertung nicht nachvollziehbar.

Das internationale Institut für Produktbewertung ist somit nur ein weiterer Anbieter von Vergleichen mit denen Verbraucher bewusst oder zumindest fahrlässig getäuscht werden. Es verdient vermutlich Geld für die Verlinkung der Produkte zu Amazon, obwohl es auf der Seite keinen Hinweis darauf gibt. Außerdem ist die Nutzung des Labels vermutlich kostenpflichtig. Aber auch das können wir nur vermuten, weil wir auf entsprechende Anfragen keine Antworten erhalten haben.

Wir haben daher verschiedene Anbieter, die mit dem iip-Label werben. gefragt, was die Nutzung kostet und ob ihnen klar ist, wie dubios das Label ist? Es waren zumeist kleine Firmen, und auch die hielten es nicht für nötig, uns zu antworten. Aber was hätten sie auch sagen können? Vielleicht das: Klar wissen wir, dass die Verbraucher getäuscht werden, aber mit einem Label verkaufen sich die Produkte einfach besser.

Verschwiegen: Verschiedene Firmen werben mit dem iip-Label, haben auf unsere kritischen Fragen dazu aber nicht geantwortet.

Eine Antwort auf unsere Anfrage bekamen wir einzig von Kaufland. Auf der Interseite kaufland.de wurde für einen Gartendünger mit dem iip-Label geworben. "Den Händlern sind entsprechende Testsiegel nicht gestattet. Es wurde entfernt", schreibt uns der Discounter, der zum gleichen Konzern wie Lidl gehört. Allerdings - das sei nebenbei erwähnt, weil es hier eigentlich nicht um Kaufland, sondern um das iip geht - scheint die Überwachung des Verbots nicht recht zu klappen. Denn wir fanden auf kaufland.de auch das Label von test.netDer Seite hat das Oberlandesgericht Köln kürzlich verboten, seine "algorithmusbasierten Produktvergleiche" Test zu nennen und den Blödsinn auf test.net zu veröffentlichen.

Fazit: Das Internationale Institut für Produktbewertung (iip) täuscht Verbraucher wie so viele andere Anbieter von Produktvergleichen.