Unsere Einschätzung

Unsere Einschätzung: Grundlage für die Auszeichnung sind eine "Online-Kundenbefragung" und eine "(Online-)Managementbefragung". Wie viele Kunden und Manager befragt wurden, bleibt unklar. Ebenso wie das Ergebnis. In den Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb erfährt man lediglich, dass Service Rating "die endgültige Rangliste" festlegt. Für ihre Arbeit bekommt die Agentur zwischen 4.900 und 13.400 Euro pro Teilnehmer. Die ausgezeichneten Unternehmen erhalten neben dem Label Eintrittskarten zur Preisverleihung und zur Top Service Akademie sowie eine Gratulationsanzeige im Handelsblatt. Daneben bietet die Zeitung den Unternehmen der Exzellenzgruppe "zur weiteren Kommunikation ein Qualitätssiegel – gegen gesonderte Berechnung". Auf die Frage, wie viel das Handelsblatt dafür nimmt, haben wir keine Antwort erhalten.

Was uns sonst noch aufgefallen ist: Der Wettbewerb wird seit 2006 jedes Jahr durchgeführt. Das heißt: Jedes Jahr fallen erneut Teilnahmegebühren an. Zudem gibt es die Unterteilung zwischen B2B und B2C-Bereich erst seit 2017. Auch das ist ganz lukrativ, hat sich doch die Zahl der Wettbewerbssieger und möglichen Labelkunden mit einem Schlag von zehn auf 20 verdoppelt. Nicht zuletzt: Es sind nicht jedes Jahr die gleichen Unternehmen, die ausgezeichnet werden. Allein in den Jahren 2016 bis 2018 kommen so 94 mögliche Labelkunden zusammen.

Fazit: Hier geht es vor allem ums Geld. Wer das Label "Top Service" sieht, sollte misstrauisch werden. Das ausgezeichnete Unternehmen hat offenbar nichts Seriöseres zu bieten.