Die Seite deutschlandsbesteshops.de bewertet von Autohäusern bis Zweiradanbietern Händler, die im Internet verkaufen. Die Auszeichnung kann teuer werden.
Einleitung
"Jede Woche werden die besten Online-Shops mit dem Ersten und Einzigen Testsiegel ausgezeichnet, das zu 100% in Zusammenarbeit von Usern und Internetexperten vergeben wird", heißt es auf der Internetseite von deutschlandsbesteshops.de. Das Testverfahren hört sich seriös an: Täglich würden in der Redaktion "interessante Online-Shops von Internetexperten und erfahrenen Usern bewertet". Jeder Online-Shop werde nach zehn Prüfkriterien benotet: "Das Webseiten-Design, Funktioniert sie zuverlässig, Wirkt die Webseite einladend, Ist die Website stets verfügbar, Wie übersichtlich ist sie gestaltet, Ist sie gut und einfach zu bedienen, Stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, Findet man sofort das, was man sucht, Wie benutzerfreundlich ist die Webseite gestaltet, Erreichbarkeit des Kundenservices per E-Mail und Telefon".
Wir haben uns das Ergebnis dieses Testverfahrens angesehen. Zu Beate Uhse, die zwischen 2012 und 2018 durchgängig ein "sehr gut" bekam, aber das Label offenbar nicht verwendet, erfahren wir: „Beate Uhse: Seit 60 Jahren die Nr.1 der Erotik. Mehr als Erotik-Versandhaus: Die angebotene Verbindung von Erotik und Entertainment wird - insbesondere vom jungen Publikum - sehr gut angenommen. In diesem Online-Shop präsentiert sich eine ganzheitliche Welt der Erotik, die sowohl Frauen als auch Männer anspricht. Anbieter: Beate Uhse, URL:, http://shop.beate-uhse.com, Besonderheit: Sehr großes, hochwertiges Sortiment, viele Bezahlmöglichkeiten, Branche: Erotik, Sprachen: Deutsch, Betreiber: Beate Uhse nm B.V., Straße / Nr.: Walsoordensestraat 72, PLZ: KD 4588 NL, Ort: Walsoorden, Land: Niederlande, Telefon: 0180–5000072, Telefax: 0180–5240010".
Mehr nicht, das war´s.
Unsere Einschätzung
Unsere Einschätzung: Das hier etwas im Argen liegt, ist offensichtlich. Daher haben wir uns gefragt, wie die Seite ihr Geld verdient und waren überrascht, dass deutschlandsbesteshops.de den Shops offenbar noch Geld hinterherträgt. "Ihr Online-Shop wird in unseren TV-Spots namentlich genannt. Dieser Service ist für eingetragene Online-Shops auf deutschlandsbesteshops.de kostenfrei". Hat hier also wirklich jemand zu viel Geld und will notleidenden Online-Händlern etwas Gutes tun?
Des Rätsels Lösung liegt im Begriff "eingetragene Online-Shops" und findet sich bei der Rechtsanwaltskanzlei Wilde, Beuger, Solmecke. Sie schreibt: "Der Webseitenbetreiber bekommt eine E-Mail, in der steht, dass seine Webseite mit der Note „sehr gut“ bewertet wurde. Es wird betont, dass es sich um ein besonderes Testsiegel handelt, das ausschließlich von Verbrauchern vergeben wird. Durch diese Auszeichnung, heißt es in der E-Mail weiter, habe man sich qualifiziert, Teil des ersten Branchen-Online-Führers www.deutschlandsbesteshops.de zu werden. Es wird vermittelt, dass dies ein besonderes Privileg ist, da nur Anbieter mit dem Testsiegel „sehr gut“ einen Zugang zum Branchenbuch hätten und dadurch in den Genuss diverser Vorteile kommen würden. Versprochen wird unter anderem TV-Werbung und ein steigender Umsatz. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich diese scheinbaren Vorteile als Abo-Falle: Um auf der Webseite genannt zu werden, soll man nach einer vierwöchigen Probezeit 55 Euro monatlich zahlen. Das Ganze für eine Dauer von 12 Monaten. Nach Ablauf dieser Zeit verlängert sich der Vertrag automatisch".
Fazit für Online-Shops: Jeglichen Kontakt mit deutschlandsbesteshops.de vermeiden.
Fazit für User, die das Label auf der Seite eines Shops sehen: Mitleid mit dem Betreiber, der sich hat hereinlegen lassen.