Einen Test von vier preisgünstigen "Einsteiger" Staubsaugrobotern hat technikzuhause.de am 10 März 2018 veröffentlicht. Zwei waren "sehr gut", zwei "gut - sehr gut". Doch schon auf den ersten Blick stimmt etwas nicht.
 

Einleitung

In das Testergebnis geht die Verarbeitung zu zehn Prozent ein, die Ausstattung und die Bedienung zu je 25 Prozent und die Funktion zu 40 Prozent. So kommt der Fakir Robert-L auf eine glatte 1,0 im Gesamturteil für ein sehr gut in allen vier Kategorien. Mit 1,0 hat laut technikzuhause.de auch der Philips FC8812 abgeschnitten, obwohl er in der Kategorie Ausstattung nur ein "gut - bis sehr gut" bekommen hat. Das würde, wenn wir nicht alles missverstanden haben, zu einer Gesamtnote von 1,125 führen, gerundet 1,1.

Geschenkt, könnte man sagen, wenn es nicht weitere Probleme gäbe. Beispiel Verarbeitung: In keinem der Testberichte zu den vier Robotern, die wir Ihnen vollständig dokumentiert haben, wird ein Wort darüber verloren, warum das Urteil für alle vier "sehr gut" lautet. Wir konnten auch keine Begründung dafür entdecken, warum das Testergebnis Bedienung für den Dirt Devil Spider 2.0 M612 nur "gut" ist, obwohl er als einziger ein Plus "Piepssignal zum Auffinden" hat. Sein Minus "Keine Ladestation und Fernbedienung" müsste unter Ausstattung fallen.

Unsere Einschätzung

Unsere Einschätzung: Man kann die Testergebnisse glauben oder es lassen. Unserer Meinung nach ist jedoch Skepsis angebracht, wenn man das Zustandekommen nicht nachvollziehen kann, weil zum Beispiel keine Testmethoden angegeben sind. So hat der Dirt Devil Spider 2.0 M612 laut technikzuhause.de "ein sehr gutes Saugergebnis hingelegt". Lediglich in den Ecken seien "einige Krümel unserer Schmutzmischung liegen geblieben". Einige Krümel, das kann man nachvollziehbar messen, oder über den Daumen peilen.

Völlig unklar bleibt das Geschäftsmodell. Technik zu hause.de ist zwar "Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon Europe und Partner des Werbeprogramms, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann". Doch Links zu Amazon konnten wir bei dem Test nicht entdecken.

Gefunden haben wir lediglich Links zu den Seiten der Produkthersteller, die dann teilweise mit dem Label von technikzuhause.de werben. Ob sie dafür zahlen müssen und die Seite auf diese Weise ihr Geld verdient, wissen wir nicht. Eine Anfrage von Testwatch – Die VerbraucherNützer blieb unbeantwortet.

 

Werbung mit dem Label: Unklar ist, ob technikzuhause.de damit sein Geld verdient.

 

Die Testergebnisse

Die Testergebnisse

 
Fakir Robert-L
Testbericht: Zum Fakir Saugroboter Robert-L mit 32 cm Durchmesser und 9,5 cm Höhe gehört eine Ladestation, wobei der Sauger über das Netzteil auch direkt aufgeladen werden kann. Mit Hilfe der Fernbedienung kann ein Reinigungsplan für einzelne Tage oder die komplette Woche erstellt werden. Zur Wahl stehen die Funktionen automatische Vakuumreinigung, langsames oder schnelles Reinigen. Außerdem kann der Sauger über die Richtungspfeile auf der Fernbedienung nach Wunsch gelenkt werden. Lässt die Batterieladung nach, fährt Robert-L automatisch an die Ladestation. Sollen sehr große Flächen gereinigt werden, kann die „Full go“ Funktion aktiviert werden, damit der Sauger sich immer wieder automatisch neue Power an der Ladestation holt, bis er den Raum vollständig gereinigt hat. Um Bereiche einzugrenzen gehört eine virtuelle Wand mit den Einstellungen niedrig, mittel, hoch zum Liefer­umfang. Der Robert-L hat außerdem eine Staubwischfunktion und ist dafür mit einer Mopauflage ausgestattet. Zum Saugergebnis in der Automatikfunktion: Bis auf einige Krümel in den Ecken hat Robert-L seine Sache sehr gut gemacht. Mit herumliegenden Kabeln tut er sich schwer, aber die sollte man ohnehin in Sicherheit bringen. Die virtuelle Barriere hat er respektiert und auch das anschließende Reinigen des Staubbehälters ist schnell erledigt.
Plus: Ladestation, Fernbedienung, virtuelle Wand, Staubwischfunktion
Verarbeitung: sehr gut
Ausstattung: sehr gut
Bedienung: sehr gut
Funktion: sehr gut
Testergebnis: sehr gut (1,0)
 
Philips FC8812
Testbericht: Der Philips Saugroboter mit einem Durchmesser von 33 cm und einer Höhe von 7,5 cm bietet vier Reinigungsmodi und zwei Saugleistungsstufen, die über die Fernbedienung oder die Basisstation abgerufen werden können. Standardmäßig reinigt der Saugroboter im automatischen­ Reinigungsmodus bis der Akku leer ist und kehrt dann zum Aufladen an die Basisstation zurück. Über die Fernbedienung lassen sich Reinigungszeiten von 30, 45 und 60 Minuten einstellen; sie erlaubt über Pfeiltasten auch das Navigieren in die gewünschte Richtung. Zudem kann über die Basisstation ein Reinigungsplan erstellt werden; hier bieten sich insgesamt vier Optionen­ von der täglichen Reinigung bis zum Wochenplan. Die Einstellungen werden auf dem Display angezeigt. Der Roboter ist mit einer Halterung für Trockenwischtücher ausgestattet, die natürlich nur auf Hartboden­ zum Einsatz kommen. Wir lassen den Philips FC8812 im Standardbetrieb laufen und sind mit dem Reinigungsergebnis­ bis auf einige Krümel in den Ecken und Randbereichen sehr zufrieden. Der Roboter arbeitet mit wenig Geräusch und auch das anschließende Staubentleeren ist schnell geschehen. Praktisch ist die Klatschfunktion für ein leichteres Auffinden­ des Roboters, falls dieser unterwegs z.B. durch einen Fehler in den Ruhemodus gewechselt hat.
Plus: Ladestation, Fernbedienung, Staubwischfunktion, Klatschfunktion
Verarbeitung: sehr gut
Ausstattung: gut - sehr gut
Bedienung: sehr gut
Funktion: sehr gut
Testergebnis: sehr gut (1,0)
 
Dirt Devil Spider 2.0 M612
Testbericht: Der Spider 2.0 M612 hat einen Durchmesser von 28 cm und ist gerade mal 7 cm hoch. Das Gerät ist mit einem Ladetimer ausgestattet, der die Ladezeit nach 4 Stunden automatisch beendet. Leuchtet die Ladeanzeige durchgängig blau, ist der Spider bereit für seinen Einsatz. Dazu wird er in die Mitte der zu reinigenden Fläche gesetzt und über den Ein/Ausschalter in Gang gebracht; eine Fernbedienung gibt es leider nicht. Der Roboter fährt zunächst Bahnen im Zufallsmodus und nach rund 3 Minuten­ größer werdende Kreise im Kreiselmodus. Stößt er an ein Hindernis, wechselt der Roboter in den Kantenmodus und fährt die Kanten des Raums ab. Nach etwa 3 Minuten beginnt der Zyklus von vorne. Leuchtet die Batterieanzeige rot, muss das Gerät aufgeladen werden; zum leichteren Auffinden sendet das Gerät für einige Zeit Pieptöne. Der Spider arbeitet angenehm leise und hat auf der Fläche inklusive Teppichinsel ein sehr gutes Saugergebnis hingelegt. In den Ecken sind einige Krümel unserer Schmutzmischung liegen geblieben. Der Staubbehälter ist schnell herausgenommen, geleert und wieder eingesetzt. Staubbehälter und Filter können außerdem unter fließendem Wasser ausgespült werden.
Plus: Leise, Höhe, Piepssignal zum Auffinden
Minus: Keine Ladestation und Fernbedienung
Verarbeitung: sehr gut
Ausstattung: gut
Bedienung: gut
Funktion: sehr gut
Testergebnis: gut - sehr gut (1,5)
 
Sichler Premium
Testbericht: Der Sichler Saugroboter mit einem Durchmesser von 29 cm­ und einer Höhe von 7,5 cm hat ebenfalls eine Ladestation und eine Fernbedienung. Es stehen vier Reinigungsmodi zur Verfügung, außerdem kann der Sauger über die Richtungspfeile auf der Fernbedienung nach Wunsch gelenkt werden. Zum Aufladen fährt das Gerät automatisch zur Basisstation. Diese fährt er auch an, sobald die Home-Taste gedrückt wird. Über die Fernbedienung kann ein Putzplan programmiert werden, den der Saugroboter abarbeitet und automatisch zu Ladestation zurückkehrt um neue Kraft zu tanken.­ Wir starten den Sichler Premium über die Fernbedienung und wählen die automatische Reinigung; in diesem Modus reinigt der Roboter den Raum nach dem Zufallsprinzip und passt den Reinigungsmodus und die Ansaugleistung an die Umgebung an. Für einen stark verschmutzen Bereich kann die Spot-Reinigung aktiviert werden, dabei reinigt das Gerät den Boden spiralförmig in einem Radius von knapp einem Meter. Insgesamt hat der Sichler Premium ein gutes Reinigungsergebnis abgeliefert, mit kleineren Resten auf der Fläche, in Ecken und an Kanten. Er arbeitet etwas lauter­ als seine Testkollegen. Das Hantieren mit dem Staubbehälter bereitet keine Mühe.
Plus: Ladestation, Staubwischfunktion
Minus: Lautstärke
Verarbeitung: sehr gut
Ausstattung: gut - sehr gut
Bedienung: sehr gut
Funktion: gut
Testergebnis: gut - sehr gut (1,5)