In seiner Ausgabe 1/2018 hat Testbild zehn Sorten Räucherlachs getestet. Je drei Sorten wurden mit "gut", "befriedigend" und "ausreichend" bewertet, eine mit "mangelhaft".
Einleitung
Untersucht wurden von Testbild unter anderem die Sensorik (Farbe, Geruch, Geschmack, Konsistenz, Reststücke, Gräten), die Mikrobiologie (Keime, Bakterien) und Schadstoffe (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Dioxine, polychlorierte Biphenyle (PCB), Antibiotika, Antiparasitika, Methylquecksilber, Ethoxyquin). In das Gesamturteil geht die Sensorik mit 46 Prozent und damit etwas stärker als die Schadstoffbelastung (41 Prozent) ein. Der Rest entfällt auf die mikrobiologische Belastung (5 Prozent) und auf Deklaration, Service, Verpackung (8 Prozent).
Unsere Einschätzung
Unsere Einschätzung: Schon auf den ersten Blick fallen einige Unstimmigkeiten auf. So schreibt Testbild "8 Proben mit Schadstoff belastet", obwohl alle Proben Methylquecksilber, das PAK Naphtalin und das PCB 118 enthalten. Drei Schadstoffe, mit denen nicht zu spaßen ist. Methylquecksilber beispielsweise kann laut Testbild "bei Menschen zu schweren Gehirn- und Nervenschäden führen". Zudem wird der Testsieger, Krone Räucher-Lachs, der inzwischen mit dem Label von Testbild wirbt, zu gut dargestellt. Nur in diesem Produkt, schreibt die Zeitschrift, "fand das Labor kein Ethoxyquin", obwohl auch der Biomare Geräucherter Sockeye Alaska Wildlachs nicht damit belastet war. Ethoxiquin ist ein Futterzusatz, der in Verdacht steht, krebserregend zu sein. Zur Klarstellung: Wir wollen nicht einmal den Eindruck erwecken, dass zwischen der Nutzung des Labels und der zu guten Darstellung ein Zusammenhang besteht. Es handelt sich lediglich um eine - peinliche - Ungenauigkeit.
Daneben oder vor allem ist der Test intransparent. Für Leser ist weder nachvollziehbar, wie die sensorische Beurteilung zustande kommt, also welchen Einfluss die einzelnen Parameter (Farbe, Geruch, Geschmack, Konsistenz, Reststücke, Gräten) auf die sensorischen Gesamtnoten zwischen "sehr gut (1,0)" und "ausreichend (4,3)" haben. Auch ist unklar, warum 8 der 10 Produkte bei den Schadstoffen mit "ausreichend (3,6)" beurteilt wurden, obwohl sie mit ganz unterschiedlichen Mengen an Schadstoffen belastet waren. So enthielt der Schottische Lachs von Wechsler 480 Mikrogramm Ethoxyquin pro Kilogramm. "Dieser Wert überschreitet den zulässigen Grenzwert für Fleisch um mehr als das 24fache", warnt Testbild. Dagegen war der Bioverde Nord Atlantik Lachs mit gerade einmal 11 Mikrogramm pro Kilogramm belastet. Genauso bleibt im Dunklen, warum der Krone Räucher-Lachs zum Preis von 28,60 Euro pro Kilo neben dem Testsieg "auch noch den Preis-Leistungs-Sieg" holte, obwohl es mit 19,95 und 21,45 Euro pro Kilo wesentlich günstigere Produkte gibt, deren Gesamturteil immerhin noch "befriedigend" war.
Unser Fazit: Die Produkte wurden umfangreich untersucht, aber die Testurteile sind nicht nachvollziehbar.
DerTestbild Testsieger: Nachvollziehbar sind die Testurteile für Leser nicht.