Unsere Einschätzung

Unsere Einschätzung beginnt mit einem grundsätzlichen Hinweis. Wer meint, Gas durch Stromheizungen ersetzen zu können, sollte sich zugleich eine Gelddruckmaschine anschaffen. Denn Gas ist zwar teuer, doch Strom und das Heizen damit kostet ungefähr dreimal so viel. Heizlüfter sind daher allenfalls ausnahmsweise sinnvoll. Das wird jedoch gerne verschwiegen, weil die angeblichen Testseiten von der Weiterleitung der User an Shops leben und an möglichst vielen verkauften Geräten interessiert sind. Besonders dreist versucht zum Beispiel heizluefter.org, zum Kauf zu verleiten. „Elektro-Heizlüfter sind als Zusatzheizung sehr beliebt und ideal für das Beheizen von kleineren und auch größeren Räumen. Es gibt sie in enormer Vielfalt und für diverse Anwendungsbereiche. Die Geräte spenden schnell und effektiv Wärme und sind in der Anschaffung recht günstig“, heißt es auf der Seite. Sie wird verantwortet von der GFDK Gesellschaft für digitale Kaufberatung mbH. Ihr Geschäftsführer ist Valentin Dushe. Er ist auch einer der Vorstände der VGL Publishing AG und mitverantwortlich für vergleich.org, den Marktführer der unseriösen Vergleichsportale (weitere Informationen zu vergleich.org finden Sie hier: Test Orangenpressen).

Auf anderen Seiten wie testergebnis24.de und zehnideen.de werden einzelne Geräte als „energiesparend“ bezeichnet. Doch das ist schlicht irreführend, denn alle wandeln den Strom zu fast 100 Prozent in Wärme um. Zudem sind alle wahre Stromfresser. Ein typischer Lüfter mit einer maximalen Leistung von 2.000 Watt verbraucht, wenn er nur fünf Stunden am Tag läuft, zehn kWh. Die kosten immerhin vier Euro, legt man den durch die Strompreisbremse gedeckelten Preis von 40 Cent pro kWh zugrunde. Läuft er von früh morgens bis spät abends, beläuft sich die Stromrechnung auf 12 Euro – jeden Tag. Zudem sind die Lüfter womöglich keine große Hilfe, sollte Gas wirklich einmal knapp werden. Denn werden viele gleichzeitig eingeschaltet, kann es zu regionalen Stromausfällen kommen, weil die Netze überlastet werden. Wer trotz alledem ein solches Gerät kaufen will und das Beste sucht, hat die Auswahl zwischen vielen angeblich Besten. Denn fast jede angebliche Test- und Vergleichsseite ruft ein anderes Produkt zum Sieger aus (mehr dazu im Reiter Sieger?).

Aber selbst, wenn die vertrauenswürdig wären, bliebe die Frage: Braucht man überhaupt einen Test? Viel ist es zumindest nicht, was man beim Kauf eines Geräts wissen muss: Eine maximale Heizleistung von 2.000 Watt reicht in der Regel, der Heizlüfter sollte einen Thermostat zur Temperaturvorwahl verfügen und vielleicht noch über eine Zeitschaltuhr.

Wie wenig Hexenwerk das Ganze ist, zeigt auch das Fazit der Zeitschrift Haus & Garten Test, die einige Geräte tatsächlich getestet hat. Sie fasst das Ergebnis unter der Überschrift „Welcher Heizlüfter ist der beste?“ zusammen und schreibt: „Alle Heizlüfter lassen sich gut und intuitiv bedienen. Bei einer Mehrzahl der Geräte werden sämtliche Funktionen über nur zwei Drehregler gesteuert: Ein Einschalter mit Wahl der Ventilationsstufe und ein Wahlregler – in vielen Fällen ein Thermostat – mit der Vorwahl der gewünschten Raumtemperatur. Manche Geräte verfügen zudem noch über eine Anzeige, die auch eine optische Kontrolle der gewählten Temperatur zulassen. Etwas aufwendigere Geräte verfügen über eine Fernbedienung oder gar eine App-Steuerung.“

 Fazit: Elektrisch zu heizen ist (außer mit selbst erzeugtem Sonnenstrom) teurer Unfug. Und grober, zumeist irreführender Unfug sind die vielen angeblichen Tests und Vergleiche der Geräte.

Sieger?

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