Einweggeschirr, Trinkhalme, Watte- und Kaffee-Rührstäbchen aus Kunststoff sind ab 2021 in der EU verboten. Alternativen gibt es schon heute. Zum Beispiel Bio-Trinkhalme.

Trinkhalme hießen früher einmal Strohhalme und waren nicht aus Plastik, sondern, wie der Name sagt, aus Stroh. Solche Strohhalme gibt es auch heute noch - oder wieder. Sie sind nicht die einzigen Alternativen.

Halme aus Stroh sind wie ihre künftig verbotenen Pendants aus Plastik Einwegprodukte. Das gilt auch für Trinkhalme aus Papier. Das kann zwar, anders als Kunststoff, die Meere nicht vermüllen. Aber die Herstellung von Papier verbraucht mehr Energie als die Produktion von Plastik. Einweg-Einkaufstüten aus Papier gelten daher nicht als umweltverträglicher als Plastiktüten.

Einweg-Alternativen aus Stroh (Bild: fh-ooe.at) und Papier (franz-mensch.de)

Viel Energie verschlingt auch die Herstellung von Glas. Dafür können gläserne Trinkhalme unbegrenzt wiederverwendet werden. Spezielle Reinigungsbürsten gibt es meist im Set mit den Halmen. Sie sind allerdings ebenso wenig elastisch und biegbar wie Halme aus Edelstahl. In diesem Punkt kommt Silkon den herkömmlichen Kunststoffhalmen am nächsten. Das Material ist auch für behinderte Menschen geeignet, die nach Meinung von Raul Krauthausen durch das Plastikverbot benachteiligt werden. Der selbst auf einen Rollstuhl angewiesene Berliner hatte zu bedenken gegeben, dass es Menschen gibt, die ihre Arme nicht bewegen können und Strohhalme brauchen, wenn sie beim Trinken nicht gefüttert werden wollen. Menschen mit Spastiken könnten sich zudem an Halmen aus Glas oder Metall verletzen, Papier und Bambus seien weniger flexibel als Plastik.

Wiederverwendbare Trinkhalme aus Glas (Bild: halm.co/de), Edelstahl (amazon.de), Silikon (de.aliexpress.com) und Bambus (gopandoo.de)

Aus dem nachwachsenden Rohstoff Bambus besteht eine weitere, viele Male verwendbare Plastik-Alternative. Nachwachsend sind auch die meisten Rohstoffe für das Produkt Eatapple: Hartweizengrieß und Apfelfasern, dazu der Süßstoff Xylit, Aromen und Zitronensäure. Der Halm ist nicht wiederverwendbar, er soll einfach mitgegessen werden.

Essbar: Ein Trinkhalm aus Lebensmittel-Zutaten und Zusatzstoffen (Bild: wisefood.de)

In einem Punkt gibt es keinen Unterschied zwischen allen Plastikalternativen. Sie sind wesentlich teurer. Kosten Kunststoffhalme nicht einmal einen Cent pro Stück, liegt der Preis für Papier bei sechs und für Stroh bei neun Cent. Mehrfach verwendbare, ganz gleich ob aus Glas, Edelstahl, Bambus oder Silikon sind nicht unter einem Euro zu haben.

Als Alternative werden auch Halme aus Bio-Kunststoffen beworben. Doch die sind eher Plastik als Bio. Gelangen solche Kunststoffe in die Meere, dauert es hunderte von Jahren, bis sie zersetzt sind.

Fazit: Niemand muss warten, bis Einwegplastik im Jahr 2021 verboten ist. Es gibt schon heute für fast jeden funktionierende Alternativen.