Schutz für empfindliche Zähne und Zahnschmelz, Vorbeugung gegen Zahnverfärbungen, schlechten Atem, Plaque, Zahnstein, Karies, Zahnfleischerkrankungen und Parodontitis soll die Zahnpasta Colgate Total garantierten. Doch sie enthält den umstrittenen Stoff Triclosan.
An dieser Zahnpasta scheiden sich die Geister. Die Stiftung Warentest bewertet die Colgate Total Fresh Stripe mit "sehr gut". Bei ÖKO-TEST bekam die Colgate Total Sensitive 2013 ein "ungenügend". Die unterschiedliche Bewertung beruht nicht in erster Linie auf dem aggressiven Tensid Sodium Lauryl Sulfat, das das Zahnfleisch schädigen kann. Und auch nicht auf der umweltschädlichen Mikroplastik-Verbindung PVM/MA Copolymer, die in allen drei aktuell erhältlichen Versionen des Produkts (Colgate Plus Gesunde Frische, Colgate Total Original, Colgate Total Plus Gesundes Weiss Zahnpasta) enthalten ist. In der Hauptsache geht es um Triclosan. Das ist eine antibakterielle Substanz, die laut CP Gaba "12 Stunden non-stop Schutz vor Bakterien" garantiert. Allerdings gibt Focus.de zu bedenken: "Das Mittel ist jedoch sowohl für die Umwelt, also auch für den Menschen schädlich - vielleicht sogar krebserregend". ÖKO-TEST schreibt, Triclosan stehe "in Verdacht, Bakterien resistent gegenüber Antibiotika zu machen". Außerdem könne Triclosan "durch die Produktion möglicherweise mit Dioxin verunreinigt sein". Zudem gibt es Hinweise auf Leberschäden und 2015 ergaben Untersuchungen kanadischer Forscher eine verringerte Fruchtbarkeit bei Frauen, die erhöhte Triclosanwerte im Urin aufwiesen.
Schon 2006 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gefordert, man solle "Triclosan nur im ärztlichen Bereich anwenden, um Resistenzbildungen vorzubeugen". Daraufhin ging die Verwendung des Stoffes zwar ein wenig zurück, aber die bayerischen Überwachungsbehörden fanden Triclosan im Jahr 2009 unter anderem noch in etlichen Fußpflegemittel und einem Gesichtsreinigungsgel.
2014 berichtete healthcaremarketing.eu dann, dass der US-Bundesstaat Minesota beschlossen habe, "Triclosan in mehreren Produkten zu verbieten". Auch in der EU ist Triclosan nur noch für bestimmte Kosmetika zugelassen. Seit 2015 dürfen nur noch Zahnpasten, Handseifen, Körperseifen, Duschgele, Deos (Ausnahme Sprays), Gesichtspuder, Concealer und Mundwässer den Stoff enthalten. In allen anderen Produkten, zum Beispiel Cremes oder Körperlotionen, ist der Zusatz verboten.
Inzwischen fordert die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin ein Verbot "von Triclosan in Bedarfsgegenständen des täglichen Lebens, in kosmetischen Präparaten, Haushaltsreinigern, Waschmitteln, Sport- und Funktionstextilien, Schuhen und Matratzenbezügen (Encasings)". Außerdem solle "der Einsatz von Triclosan auf das unbedingt notwendige Maß im ärztlichen Bereich beschränkt werden".
Daher bleibt uns unverständlich, dass der Hersteller trotz der längst bekannten Probleme noch immer auf Triclosan setzt. Zumal der Kampf gegen Bakterien nicht im Mittelpunkt bei der Mund- und Zahnhygiene steht.
Fazit: Dass Triclosan für gesunde Zähne und Zahnfleisch nicht benötigt wird, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass weltweit die meisten Zahnpasten ohne den umstrittenen Stoff auskommen.