194 Produkte wurden für die November-Ausgabe 2025 von Öko-Test untersucht. Das Heft markiert einen neuen Tiefpunkt in der an Tiefpunkten nicht gerade armen jüngeren Geschichte des Heftes.
So heißt es im Test Lippenpflege mit Glow „Im Goovi-Produkt und im Artdeco Color Booster Lip Balm, Boosting Pink hat das Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen, zu denen auch krebserregende Substanzen gehören können. Diese stammen vermutlich aus den enthaltenen Paraffinen, also mineralölbasierten Fetten und Wachsen, die die beiden Hersteller als Einzige im Test in ihrer Rezeptur einsetzen.“ Das ist falsch, denn die Bebe Perlglanz Lippenpflege enthält synthetic Beeswax und der Douglas Everglow Lip Balm, 01 Pink Cloud synthetic Wax. Das sind ebenfalls Erdölprodukte, die mit MOAH verunreinigt sein können. Beide Produkte sind damit nicht „ausreichend“, sondern „ungenügend“.
Im Milbona lockerer Softpudding Vanillegeschmack von Lidl wurden laut Öko-Test Vanille-fremde Aromen nachgewiesen, nicht aber im Milbona Selection Sahne-Pudding Bourbon Vanille. Das kann nicht sein, denn beide enthalten „natürliches Aroma“. Das ist per Definition Vanille-fremd. „Bei einem als natürliches Aroma bezeichneten Produkt stammen die Aromabestandteile aus einem oder verschiedenen Ausgangsstoffen, wobei zwischen den verwendeten Ausgangsstoffen und dem wahrgenommenen Geschmack des Aromas keine Korrelation hergestellt werden kann“, so der Aromenverband. "Bei natürlichem Aroma handelt es sich um Aromastoffe, die aus pflanzlichen, tierischen oder mikrobiologischen Ausgangsstoffen, wie Mikroorganismen oder Schimmelpilzen, gewonnen werden", so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der gleiche Fehler betrifft die Produkte von Norma, Penny, Kaufland, Aldi Süd und vom Netto Marken Discount.
In Kneten wurde im Vorgängertest im März 2020 in zwölf von 18 Produkten MOAH gefunden. Dazu heißt es in dem Test: „Dabei handelt es sich um aromatische Kohlenwasserstoffe, unter denen sich krebserregende Substanzen befinden.“ Die betroffenen Kneten wurden um zwei Noten abgewertet. Im aktuellen Testprogramm fehlt MOAH. Nach unserem Wissen gibt es aber keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass möglicherweise krebserregende Verunreinigungen in Knete unbedenklich sind.
Im Test Bio-Leinöl werden Produkte mit mehr als vier Milligramm (mg) Mineralölbestandteilen pro Kilogramm um vier Noten auf „mangelhaft“ abgewertet. Die Portionsgröße liegt bei zehn bis 20 Milliliter. Das heißt: Mehr als vier mg/kg führen zu einer Aufnahme von 0,074 mg pro Tag. Das sind 61,7 Prozent der Menge, die ein Säugling mit eine „sehr guten“ Anfangsmilch aufnimmt. Betroffene Firmen wie Dreher Bio (Ölmühle Oberschwaben Lein natives Öl, Demeter) oder Brändle (Vita D´or Bio Leinöl Kaltgepresst), die allein wegen angeblich „stark erhöhter“ Mineralölbestandteile mit „mangelhaft“ bewertet wurden, müssen und sollten sich das nicht gefallen lassen. Denn der Test erfüllt unserer Meinung nach nicht die von den Gerichten gefordert Sachkunde und könnte daher verboten werden.
Den gesamten Bericht lesen Sie hier: https://www.testwatch.de/testwatch/799-oeko-test-november-2025
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