Den Labeln der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsanalysen liegen angeblich aufwändige Prüfverfahren zugrunde. Trotzdem kann man sie kostenlos bekommen. Das hat uns stutzig gemacht.

„Warum unser Gütesiegel“, fragt die Deutsche Gesellschaft für Qualitätsanalysen (DGQA). Die Antwort: Wir sind „eine unabhängige Gesellschaft, die Verbrauchern und auch Unternehmen durch die Vergabe von aussagekräftigen Gütesiegeln eine sichere Orientierung im Geschäftsverkehr ermöglicht. Sich allein auf persönliche Empfehlungen zu verlassen, reicht in der Regel heute im Geschäftsleben nicht aus. Genau hier bieten Gütesiegel eine Möglichkeit, sich positiv von Marktbegleitern abzusetzen. Neue Kunden gewinnen und Bestandskunden in ihrer Entscheidung bestätigen, beides wird durch ein Gütesiegel möglich. Im Gegensatz zu bloßen Kundenbewertungen, die in der heutigen Zeit oft vom Anbieter selbst stammen, bieten Gütesiegel auf Basis der fundierten Einschätzung von externen Fachleuten tatsächlich eine Möglichkeit, das eigene Können glaubwürdig darzustellen.“

Die DGQA vergibt eine Vielzahl von Siegeln an Rechtsanwälte, Steuerberater und andere. Zum Beispiel „Top Kanzlei für Arbeitsrecht“ oder „Top-Steuerberater-Kanzlei und in Zusammenarbeit mit der ziemlich unbekannten Umweltgruppe Robin Gut des Fernsehmoderators Dieter Könnes das Label „Top Nachhaltiges Unternehmen“ in den Stufen Platin, Gold, Silber und zertifiziert.

Was die DGQA darüber schreibt, hört sich nach Hand und Fuß an, wie zum Beispiel das Siegel für Rechtsanwaltskanzleien verliehen wird. Irritiert hat uns allerdings unter anderem
der Preis für das Siegel: Es kostet nichts, zumindest in der „Basis“-Version. Doch auch die Preise für „Plus“- und die „Pro“-Version mit 199,00 bzw. 495,00 Euro pro Jahr sind überschaubar. Zudem reduzieren sich die Kosten um 50 Prozent, wenn eine Kanzlei Siegel für mehrere der 24 Rechtsgebiete von Agrar- bis Verwaltungsrecht haben will. Für derart kleines Geld ist unserer Meinung nach eine gründliche Prüfung nicht machbar. Daher haben wir uns gefragt, was das eigentliche Geschäftsmodell der DGQA sein könnte.

Die Antwort finden Sie hier: Deutsche Gesellschaft für Qualitätsanalysen

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