Nicht nur die Stiftung Warentest und ÖKO-TEST lassen Produkte und Dienstleistungen vom Babybrei bis zur Sterbegeldversicherung untersuchen. In Deutschland gibt es über 100 mehr und zumeist weniger seriöse Testveranstalter.

Die Seite testberichte.de kommt sogar auf 750 - von ACE Lenkrad bis Zoom. Die Internetseite vergleich.org veröffentlicht Tests und Vergleiche zu Orangensaftpressen und Matratzen, das Deutsche Institut für Servicequalität (DISQ) nimmt wöchentlich Fotoshops, Online-Anbieter für Lebensmittel und vieles mehr unter die Lupe. Auto-, Computer- und Testbild mischen im Test-Geschäft ebenso mit wie die (DtGV), die einen Testsieger unter den Online-Weinhändlern kürt.

Doch welchen Tests kann man vertrauen? Die Antwort: Die meisten sind nicht seriös. Im besten Fall sind sie unterhaltsam, zumeist aber schlicht Täuschung der Verbraucher. Um der Täuschung einen Riegel vorzuschieben, wurden unter Federführung des Bundesverbraucherministeriums 2014 unter Mitarbeit von Stiftung Warentest, Öko-Test, c’t (Heise) und ADAC Regeln der guten fachlich Praxis des Testens erarbeitet und verabschiedet. Darin heißt es unter anderem: "Gestattet ein Testveranstalter die Werbung mit seinen Testergebnissen, Marken oder sonstigen Kennzeichen, so sind die Bedingungen für die Gestattung einschließlich der Entgelte offenzulegen".

Bis November 2023 hatten nur die Stiftung Warentest, Öko-Test, c’t (Heise) und der ADAC sich verpflichtet, die Regeln bei ihrer Arbeit zu beachten. Testwatch - Die VerbraucherNützer haben daher bei verschiedenen Testanbietern nachgefragt, ob und wo sie die Lizenzgebühren und -bedingungen für ihre Label offenlegen.

Die zweite Einnahmequelle, insbesondere von unseriösen Testveranstaltern, sind sogenannte Affiliate-Links. Sie leiten User an Shops (häufig Amazon) weiter, in denen die "getesteten" Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden. Die "Tester" verdienen entweder schon an der Weiterleitung oder bekommen Provisionen für Verkäufe. Für viele Seiten, die zwar den Bestandteil „test“ im Namen haben, aber nicht testen und keine Label verkaufen oder mangels Nachfrage verkaufen können, sind Affiliate Links sogar die einzige Einnahmequelle.

Weit verbreitet sind nicht nur die Affiliate-Links selbst, sondern auch fehlende Hinweise darauf. Das Oberlandesgericht Dresden hat daher das Portal finanztip.de – Chefredakteur ist Hermann-Josef Tenhagen, der ehemalige Chefredakteur der von der Stiftung Warentest herausgegebenen Zeitschrift Finanztest – dazu verurteilt (Az. 14 U 207/19), Affiliate-Links als kommerzielle Kommunikation, also Werbung, zu kennzeichnen.Den gesamten Bericht lesen Sie hier: Seriöse und unseriöse Tests

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