Zunächst die gute Nachricht. In drei der sieben Tests in der Mai-Ausgabe von Test haben wir keine Fehler gefunden. Doch das heißt auch – und das ist die schlechte Nachricht – die Mehrzahl der Tests ist fehlerhaft. Insgesamt hat die Stiftung Warentest im Mai weniger Produkte untersucht als Öko-Test, aber mehr Fehler im Heft. Über den beklagenswerten Zustand einer hoch angesehenen Institution.
Fehlerhaft ist zum Beispiel der Test Bisphenol A. Gemäß den Annahmen der Stiftung Warentest (tägliche Verzehrsmenge Eintöpfe/Suppen 400 g/400 ml, Kokosmilch, Thunfisch, Tomaten, Erbsen und Möhren 200 g / ml, Kondensmilch 30 g) haben wir die gemessenen Werte in die tägliche Aufnahme umgerechnet.
Danach ergibt sich für das Edeka Gut & Günstig Chili Con Carne und das dmBio Chili sin Carne Bio, die laut Stiftung Warentest „sehr gering belastet“ sind, ergibt sich eine tägliche Aufnahme von 0,92 µg bzw. 1,00 µg. Das dürfte korrekt sein. In der Legende heißt es zwar nur: „Sehr gering belastet: Der Gehalt an Bisphenol A lag weit unterhalb des TDI“ (Tolerable Daily Intake). Gemäß der Systematik gehen wir davon aus, dass eine tägliche Aufnahme bis 1,00 µg mit „sehr gering belastet“ eingestuft wird. Für die Aldi King's Crown Tomaten fein gehackt und Oro di Parma Tomaten stückig ergibt sich eine geringere tägliche Aufnahme von nur 0,9 µg. Trotzdem werden diese schlechter bewertet, nämlich mit „gering belastet“ und nicht mit „sehr gering belastet“. Umgekehrt ist der Lidl Kania Hühner-Nudeltopf mit einer höheren täglichen Aufnahme von 1,08 angeblich „sehr gering belastet“. Richtig ist: „Gering belastet“.
Im Test Katzenfutter sind zwei Qualitätsurteile falsch. Für die Edeka Gut & günstig Hello my cat Schlemmerhappen mit Huhn haben wir eine rechnerische Gesamtnote zwischen 1,233 und 1,246 errechnet. Das Futter ist damit nicht „sehr gut (1,3)“, sondern „sehr gut (1,2)“. Die Spannbreite ergibt sich, weil die Deklaration und Werbeaussagen sowie die Verpackung von drei Personen beurteilt wurden und sich daher zwei Nachkommastellen ergeben können. Als niedrigsten Wert für die Verpackung (gut -1,8) haben wir daher 1,75 angenommen, als höchsten 1,84. Als niedrigsten Wert für Deklaration und Werbeaussagen (gut – 2,4) 2,35, als höchsten 2,44. Für das Rossmann Winston Schlemmer-Menü mit Wildpastete auf Geflügelaspik kommen wir auf eine rechnerische Gesamtnote von 1,733 bis 1,746, mithin auf ein Qualitätsurteil von „gut (1,7)“, nicht 1,8.
Ohne Frage sind das nur Kleinigkeiten. Aber sie beruhen auf teils haarsträubenden Rechenfehlern, für die jeder Drittklässler eine fünf in Mathe kassiert hätte. Den gesamten Bericht finden Sie hier: Test Mai 2024