Die Frankfurter Rundschau schreibt über unseriöse Vergleichsportale und Testanbieter. Und erlaubt ausgerechnet einem von denen, in dem Bericht Anzeigen zu schalten.
„Angesichts der schier unüberschaubaren Angebote an Dienstleistungen und Waren im Internet ist der Informationsbedarf der Verbraucherinnen und Verbraucher hoch. Welcher Rasenmäher kürzt das Gras am besten, welcher Kindersitz ist der sicherste, bei welchem Laptop stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis – guter Rat ist gefragt. Die Stiftung (Warentest) gehört zu den Einrichtungen, die Produkte und Dienstleistungen tatsächlich mit großem Aufwand genau unter die Lupe nehmen. Solche Tests können schon mal einen sechsstelligen Betrag kosten. Deshalb sind die Ergebnisse auch nicht kostenlos zu haben. Den Aufwand sparen sich unseriöse Webportale. Stattdessen loben sie bestimmte Produkte in den Himmel und kassieren Provisionen (durch die Weiterleitung der User zumeist an Amazon) oder Werbegelder von deren Herstellern.“ Das schreibt die Frankfurter Rundschau am 12.10.2025 – und es stimmt.
 
 
Aber es ist auch keine neue Erkenntnis. Testwatch hat seit 2018 über Hunderte solcher Seiten berichtet und vor ihnen gewarnt. Auch vor warentest-institut.de. Unser Fazit: Die Internetseite der Stiftung Warentest ist test.de. Bei allen Seiten und Anzeigen mit dem Namensbestandteil "warentest" ist Vorsicht geboten.
Doch ausgerechnet diese Seite darf an drei Stellen in dem Bericht eine Anzeige platzieren. Wir haben daher der Chefredaktion der Frankfurter Rundschau geschrieben: warentest-institut.eu ist einer dieser unseriösen Vergleichsanbieter, die im Beitrag beschrieben werden. Der Namensbestandteil "warentest" in der url täuscht die User zusätzlich. Eine Antwort haben wir nicht bekommen und passiert ist auch nichts, obwohl das möglich wäre. Zwar sollen die Redaktion und die Anzeigenabteilung strikt getrennt sein. Aber aus inhaltlichen Gründen kann ein Verlag bestimmte Anzeigen ablehnen. Öko-Test beispielsweise müsste keine Anzeigen von Atom- oder Ölkonzernen annehmen, die FR keine von rechtsradikalen Parteien. Und auch nicht von unseriösen Vergleichsanbietern.
Fazit: Geld stinkt zwar nicht, aber Geschäfte können durchaus anrüchig sein.

 
 