Wussten Sie schon ...
... dass es seit einiger Zeit einen Nachhaltigkeits-Dax gibt?

Laut Deutscher Böse, die den Dax 50 ESG genannten Index Anfang März diesen Jahres  aufgelegt hat, wurden Unternehmen aufgenommen, "die auf Grundlage von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) besonders nachhaltig sind". Ausgeschlossen worden seien Konzerne, "die am Handel oder der Produktion kontroverser Waffen, Tabakproduktion, Kraftwerkskohle und Kernenergie beteiligt sind".

Besonders nachhaltig hört sich zwar gut an. Aber "da der Index nach dem Best-in-Class-Prinzip zusammengestellt wird, können auch Unternehmen aufgenommen werden, die nicht übermäßig nachhaltig, sondern einfach nur etwas nachhaltiger als die Konkurrenz sind. Die Folge: Im Index finden sich umstrittene Konzerne wie Daimler, Lufthansa und Bayer, die für anspruchsvolle nachhaltige Anleger nicht in Frage kommen", kritisiert die Seite ecoreporter.de.

Dazu kommt eine äußerst bescheidene Performance. Zurückgerechnet hat der Dax 50 ESG in den vergangenen fünf Jahren seit Juli 2015 ein Minus von 7,7 Prozent eingefahren. Der Dax, von dessen 30 Unternehmen 23 auch im Dax 50 ESG vertreten sind, hat es im gleichen Zeitraum auf ein Plus von 8,8 Prozent gebracht. Und wirklich nachhaltige Indizes wie der nx-25 oder der ppvx mit Unternehmen aus der Solarbranche kommen seit Juli 2015 laut oeko-invest.net auf Kursgewinne von 53,7 bzw. 23 Prozent.

In den Miesen: Hätte es den Dax 50 ESG im Juli 2015 schon gegeben, hätte er in den vergangenen fünf Jahren ein Minus von 7,7 Prozent gemacht (Quelle: finanzen.net).

Fazit: Mit dem Nachhaltigkeitsindex Dax 50 ESG fallen Anleger doppelt rein. Er enthält wenig nachhaltige Chemie-, Auto- und Flugkonzerne - und seine Performance ist wesentlich schlechter als die von strengen Nachhaltigkeits-Indizes.