Wussten Sie schon ...
... was ein Container ist?

Laut Umweltbundesamt entstehen im Handel ca. 550.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr. Außerdem landen 6.7 Millionen Tonnen im Müll der Privathaushalte, 1.9 Millionen Tonnen verursachen der Außer-Haus-Verzehr und 1.85 Millionen Tonnen die Industrie.

Was der Handel, also die Supermärkte und Discounter wegwerfen, landet meist in einem Container. Aus denen holen Engagierte und Menschen, die es nötig haben, die Lebensmittel wieder heraus. Denn vieles ist noch genießbar und lediglich nicht mehr verkäuflich, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Sie nennen das Containern - und das ist strafbar. Nach in Deutschland geltendem Recht ist Containern Diebstahl oder Hausfriedensbruch.

Das Retten von Lebensmittel zu legalisieren, haben die Justizminister der Länder Anfang Juni 2019 abgelehnt. Sie sprachen sich mit der Mehrheit der von CDU/CSU geführten Ministerien gegen einen Antrag des grünen Hamburger Justizsenators Till Steffen aus. Sie wollen stattdessen, dass die Bundesregierung es Anbietern einfacher machen soll, problemlos Lebensmittel zum Beispiel an Tafeln für Bedürftige abzugeben.

Absurde Welt: Auf der einen Seite gibt es das Verbot, zum Leben notwenige Mittel zu retten. Auf der anderen Seite ist der Handel mit (Plastik-)Müll ein weltweites Geschäft. Müll, der oft genug durch nicht zum Leben notwendige Produkte verursacht wird.

Fazit: Solange noch essbare Lebensmittel im Container landen, bleibt es ein Unding, dass das Retten dieser Lebensmittel strafbar ist. Allerdings sind nicht nur Politik, Handel und Industrie in der Verantwortung, sondern auch die privaten Haushalte, weil dort die meisten Lebensmittel weggeworfen werden.