Testwatch arbeitet ohne „maschinelle Unterstützung“.

„Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt.“ Ein solcher Hinweis findet sich unter einer schnell wachsenden Zahl von Artikeln im Internet. Er bedeutet, sie wurden mit Hilfe Programmen (Chatbots) wie ChatGPT geschrieben, die auch als künstliche Intelligenz bezeichnet werden. Die Seite hna.de (Hessisch-Niedersächsische Allgemeine) hat mit ihrer Hilfe einen Artikel über das Verkaufsverbot von halben Broten in Rheinland-Pfalz verfasst. fr.de (Frankfurter Rundschau) hat künstliche Intelligenz geholfen bei einem Beitrag über die Voyager-Raumsonden, die vor 45 Jahren ins All geschossen wurden und inzwischen an der Grenze unsere Sonnensystems angelangt sind. merkur.de (Münchner Merkur) hat mit einem Chatbot das beste Rezept für einen Käsekuchen mit Mürbteig zusammengestellt. 24vita.de hat sich für seinen Artikel über Krankheiten der Bauchspeicheldrüse Unterstützung von künstlicher Intelligenz besorgt. Und fnp.de (Frankfurter Neue Presse) berichtet mit ihrer Hilfe über geplante Krawalle zwischen Fußballraudies aus Frankfurt und Darmstadt. Die Liste der Medien, die Chatbots nutzen, ließe sich fast endlos verlängern und die der Themen auch.

Doch Chatbots sind nicht intelligent. Sie werden lediglich mit einer Unmenge an Daten gefüttert und erstellen dann anhand von Wahrscheinlichkeiten Texte. Sie können nicht zwischen Gut und Böse, zwischen richtig und falsch unterscheiden. So haben wir ChatGPT gefragt: „Was ist testwatch.de“? Die völlig falsche Antwort: „Testwatch ist eine deutsche Online-Plattform, die sich auf Software-Testing und Qualitätssicherung spezialisiert hat. Die Website bietet eine Vielzahl von Artikeln, Tutorials, Schulungen und Tools rund um das Thema Software-Testing Ziel. Zielgruppe sind vor allem Software-Tester, Entwickler und Qualitätsmanager. Die Plattform ist auch ein Forum für den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen Experten und Interessierten. Woher ChatGPT seine Erkenntnisse hatte, wissen wir nicht. Bekannt ist aber, dass der Chatbot bei Bedarf Quellen erfindet.

Wir haben geantwortet: „Das ist Unsinn“. Daraufhin entspann sich folgender Dialog: ChatGBT: „Es tut mir leid, wenn meine Antwort nicht hilfreich war. Könnten Sie mir bitte sagen, was genau an meiner Antwort falsch ist, damit ich meine Informationen verbessern kann.“ Wir: „Testwatch beurteilt, auf welche Testveranstalter wie Stiftung Warentest oder Öko-Test man sich verlassen kann.“ ChatGPT: „Vielen Dank für die Klarstellung. Ja, Sie haben Recht. Testwatch ist eine deutsche Online-Plattform, die sich auf die Bewertung von Testveranstaltern wie Stiftung Warentest oder Öko-Test spezialisiert hat. Die Plattform bietet eine Übersicht über verschiedene Testveranstalter und bewertet diese anhand von Kriterien wie Transparenz, Unabhängigkeit und Methodik. Ziel ist es, Verbrauchern eine Orientierungshilfe bei der Auswahl von Produkten zu geben und ihnen zu helfen, sich auf vertrauenswürdige Testergebnisse zu verlassen.“

Das heißt: Man muss die Arbeit und die Ergebnisse der Programme überprüfen. Alle Redaktionen betonen, dass sie das tun. Doch die Chatbots sollen die journalistische Arbeit rationalisieren und helfen, Personal zu sparen. Daher darf man gespannt sein, wann erste Beiträge nicht mehr nur mit Hilfe, sondern allein von den Programmen erstellt und vor der Veröffentlichung nicht mehr von Journalisten geprüft werden.

Fazit: Unseren moralischen Kompass, ob Verbraucher durch Tests und Label getäuscht werden, kann kein Chatbot ersetzen. Und die zugrundeliegenden Fakten recherchieren wir auch in Zukunft selbst.