Wussten Sie schon, was der Eco-Score ist?
Der Eco-Score ist ein neues Label für Lebensmittel. Er wurde in Frankreich entwickelt und ordnet den Umwelteinfluss von Lebensmitteln ein: von einem dunkelgrünen A für den geringsten bis einem roten E für den größten. Bewertet werden zum einen 16 Kategorien wie der Wasserverbrauch, der Landverbrauch oder die Auswirkungen auf den Klimawandel. Zum zweiten fließen Kriterien wie die Art der Verpackung oder die Auswirkungen auf die Artenvielfalt ein. Berücksichtigt werden drittens andere Label wie Bio, Fairtrade, Marine Stewardship Council (für nachhaltigen Fischfang) oder Rainforest Alliance.
Berechnet wird der Eco-Sore auf der Grundlage von Daten, die die Hersteller liefern. Doch das ist nur ein Problem. So schreibt der Discounter Lidl, der das Label seit Anfang Juni 2021 in seinen Berliner Filialen testet, dass bestimmte negative Auswirkungen wie der "Einfluss des Einsatzes von Pestiziden oder von Antibiotika auf die Biodiversität" nicht berücksichtigt werden. Ebenso wenig wie etliche positive Auswirkungen, zum Beispiel "von biologischem Anbau oder extensiver Tierhaltung auf das Wohlsein von Tieren oder die Landschaft". Außerdem werde nicht "zwischen Produktions- und Anbaumethoden" unterschieden. Das führt dazu, so Lidl "dass einige Lebensmittel aus der konventionellen Landwirtschaft bessere Ergebnisse als Alternativen aus biologischem Anbau erreichen".
Das wirft die Frage auf, warum der Discounter den Eco-Score trotzdem nutzt? Die Antwort: Um sich im Konkurrenzkampf (mit Aldi) als nachhaltiger Discounter darzustellen.
Nachhaltige Lebensmittel? Der neue Eco-Score hat (noch) viele Mängel.
Fazit: Wer nachhaltige Lebensmittel will, braucht den neuen Eco-Score nicht, sondern sollte auf vier Kriterien achten: saisonal, regional, ökologisch und fair.